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| Oper

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| Tanz
Body without Organs
Schauspiel Köln - Depot 2
Einen »Körper ohne Organe« fordert der Theater-Avantgardist Antonin Artaud zu Beginn des 20. Jahrhunderts und beschwört damit Kräfte, die ästhetische Konventionen und gesellschaftliche Normen sprengen sollen. Aber ist eine Avantgarde denkbar ohne den Hintergrund der Tradition, die sie verlässt? Ausgehend von diesen Überlegungen entwickelt Richard Siegal für das Ballet of Difference eine geradezu dialektische Choreografie, in deren Rahmen sich streng komponierte Formen und deren Auflösung wechselseitig durchdringen. Dafür lässt sich der US-Choreograf von einer Arbeit inspirieren, die er 2016 für die Sao Paulo Dance Company in Brasilien kreierte: Sechs Stücke des französischen Komponisten Jean-Philippe Rameau, die damals die musikalische Grundlage der Choreografie bildeten, werden nun um neue elektroakustische Kompositionen von Lorenzo Bianchi Hoesch erweitert. Dieser zersetzt und überschreibt die formale Strenge Rameaus, und entfesselt in Kombination mit Richard Siegals Choreografie die unbewussten Potenziale des Barock. Die perfekte Ausgangslage also für einen Tanzabend, der völlig neue Perspektiven auf Richard Siegals Kompanie eröffnet: Zwischen Materie und Form, zwischen Ballett-Codes und deren Dekonstruktion zeigt BODY WITHOUT ORGANS das Ballet of Difference von seiner zarten und fragilen Seite. Choreografie: Richard Siegal Bühne: Richard Siegal Kostüm: Flora Miranda Licht & Video: Matthias Singer Musik: Lorenzo Bianchi Hoesch • Jean-Philippe Rameau interpretiert am Klavier von Tzimon Barto (Ondine 2006) Dramaturgie: Tobias Staab · Evan Supple Eine Produktion von Schauspiel Köln und Tanz Köln
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| Oper
Genoveva
Tonhalle Düsseldorf
Carolyn Sampson, Genoveva Marcel Beekman, Golo Johannes Weisser, Siegfried Marie Seidler, Margaretha Yorck Felix Speer, Hidulfus Cornelius Uhle, Drago Marcell Krokovay, Balthasar Zacharias Galaviz, Kaspar Helsinki Baroque Orchestra Arnold Schönberg Chor Aapo Häkkinen, Dirigent Kristiina Helin, Visualisierung Robert Schumann: Genoveva. Oper in vier Akten op. 81 Schumanns einzige Oper! Eine Fundgrube voll wunderschöner Musik. Seine »Genoveva« ist in vielerlei Hinsicht ein Geniestreich. Hier hat die Musik mehr Bedeutung als die dramatische Handlung. Schumann hat der Geschichte um die Gräfin von Brabant, die durch Standhaftigkeit ihr Leben, ihre Ehe und ihre Ehre rettet, faszinierende Farben gegeben. So konnt er sein unnachahmliches Talent zur musikalischen Seelenmalerei voll ausleben. Das Helsinki Baroque Orchestra musiziert diese Oper zusammen mit dem Arnold Schönberg Chor und einem exzellenten Solistenensemble um Carolyn Sampson und Marie Seidler zum ersten Mal auf historischen Instrumenten. Gefördert durch die Freunde und Förderer der Tonhalle Düsseldorf, das Rheinische Kuratorium für Musik e.V., das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und die Landeshauptstadt Düsseldorf
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| Comedy
Kurt Krömer
Tonhalle Düsseldorf
Kurt Krömer hat ein neues Programm geschrieben mit dem er ab Herbst 2022 auf Tournee geht. Und worum geht es dieses Mal? Wird es lebendige Tiere auf der Bühne geben? Oder einen Feuerschlucker? Und ein Wiedersehen mit Barbara? Auf all diese Fragen weiß noch niemand eine Antwort. Aber eins ist sicher: es wird was zu lachen geben. Damit alle gesund bleiben. Denn Lachen ist ja bekanntlich die beste Medizin. Und die gönnt Krömer nicht nur sich, sondern auch seinem Publikum. Veranstalter: Konzertbüro Schoneberg GmbH
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| Schauspiel
Next Generation-Night
Schauspiel Köln - Depot 2
Inkl. Übertitel in Leichter Sprache & Übersetzung in die Deutsche Gebärdensprache Neun Monate lang wurden sechs theaterbegeisterte, junge Menschen mit kognitiver und/oder körperlicher Beeinträchtigung auf ein professionelles Arbeiten im und am Theater vorbereitet. Neben Stimmbildung sowie Rollen- und Körperarbeit bekamen sie auch einen Einblick in die Arbeit mit der Kamera. NEXT GENERATION! - das sind Jan Grünig, Lorelei Holtmann, Nina Jaunich, Finnja Negendank, Swantje Reichstein und Felicitas Wolff. Sie stellen sich nun erst- und einmalig in ihrer Abschlusspräsentation der Öffentlichkeit vor, ehe sie mit dem gearbeiteten Material ihren Weg zu Vorsprechen antreten oder ihre weitere Zukunft im Theater planen. Ensemblemitglied Benjamin Höppner richtet die Präsentation, die sich im Shakespeare-Kosmos abspielt, szenisch ein. Yuri Englert führt Sie durch den Abend. Wir bieten eine Übertitelung in Leichter Sprache sowie eine Übersetzung in Deutscher Gebärdensprache an. Um die gemeinsame Zeit zu reflektieren und einen Ausblick in die hoffentlich barriereärmere Zukunft zu werfen, findet im Anschluss eine Podiumsdiskussion statt. Eintritt frei
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| Schauspiel
Das Dämmern der Welt
Schauspiel Köln - Depot 2
Fast 30 Jahre verbringt Hiroo Onoda im Urwald von Lubang – als »letzter« Soldat des 2. Weltkriegs verteidigt er die militärisch bedeutungslose philippinische Insel gegen jeden Versuch, ihn vom Ende des Krieges zu überzeugen. Er verharrt in Deckung, kämpft gegen die Bevölkerung sowie die Natur an und lässt sich durch nichts und niemanden von seinem Vorhaben abbringen. Dieser wahren Geschichte nähert sich der junge Regisseur Michael Königstein in der Bearbeitung von Herzogs Text gemeinsam mit dem Ensembleschauspieler Kei Muramoto. Dieser ringt dabei mit verschiedenen Rollen und Perspektiven, deren Grenzen ineinander verschwimmen, bis die Realität zu einer wuchernden Dschungelpflanze wird, die das Publikum mit auf eine ferne und gleichermaßen tiefgehend existentielle Reise nimmt. Ein Abend, der – ausgehend von einem einzelnen Schicksal – die großen und allgemeingültigen gesellschaftlichen Fragen stellt: Woran glauben wir? Was bestimmt unsere Realität? Wer oder was befreit uns aus möglichem Irrglauben? Und für welche Werte und Erzählungen sind wir bereit zu sterben? Regie: Michael Königstein Bühne: Lilli Riesenbeck Kostüme: Clara Bohnen Licht: Manfred Breuer Dramaturgie: Gemma Mathilda Heinen Dauer: 1 Stunde 10 Minuten • Keine Pause
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| Schauspiel
Gastfrau
Schauspiel Köln - Depot 2
In der aktuellen Inszenierung des Katharsis Kollektivs werden die persönlichen und politischen Erfahrungen der türkeistämmigen Gastarbeiterinnen und Frauen der deutschen Anwerbegesellschaft theatral dokumentiert. Weil Migrationsgeschichte nicht einseitig betrachtet werden kann, erzählen Burçin Keskin (Gesang, Schauspiel), Sarah Plattner (Gesang, Schauspiel), Christofer Schmidt (Dramaturgie) und Miriam Meißner (Regie) anhand des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens die Begegnung dieser beiden Kulturen als eine gemeinsame Geschichte. Welchen Einfluss hat die Zuwanderungsgeschichte der Gastarbeiter*innen auf unser heutiges Zusammenleben? Wie möchten wir als Gesellschaft sein, wie möchten wir uns erinnern und vor allem, wie möchten wir uns begegnen? »Wenn wir diesen Frauen noch nicht mal einen Platz in unserer Geschichte geben...« – »Werden sie dann je aufhören, Gäste zu sein?« – »Werden wir je aufhören, Gastgeberinnen zu sein?« Das Katharsis Kollektiv gründete sich im April 2020, um auf künstlerische Weise der Frage nach der Wechselwirkung zwischen dem Einzelwesen und der Gesellschaft nachzugehen. Dabei produziert das Kollektiv theatrale Performances aus intersektional feministischer Perspektive.
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| Schauspiel
Die Lücke 2.0
Schauspiel Köln - Depot 2
2021 jährt sich der Nagelbomben-Anschlag, der die Keupstraße 2004 erschütterte, zum 17. Mal. Die Bomben verletzten 22 Menschen stark, mehrere lebensgefährlich. Im Anschluss wurde jahrelang ausschließlich im Anwohner*innenkreis ermittelt. Opfer und Angehörige des Anschlags wurden als potentielle Täter*innen stigmatisiert. Hinweise darauf, dass der Anschlag rassistisch motiviert sei, wurden von Seiten der polizeilichen Ermittler*innen zum Teil aktiv verschleiert. Der Regisseur Nuran David Calis erarbeitete 2014 gemeinsam mit drei Anwohner*innen und drei Ensemble-Schauspieler*innen das Stück DIE LÜCKE, um die Menschen, deren Leben der Anschlag zutiefst erschüttert und verändert hatte, zu Wort kommen zu lassen. Bei der Premiere der LÜCKE hatte der Gerichtsprozess gegen die Mitglieder des sog. Nationalsozialistischen Untergrundes in München gerade erst begonnen. Er sollte insgesamt fünf Jahre dauern und mit einem für die Angehörigen der Opfer niederschmetternden Urteil enden, denn viele Mitangeklagte kamen mit sehr geringen Strafen davon und waren teilweise gleich nach Prozessende wieder auf freiem Fuß. Auch bei dem im vergangenen Frühjahr veröffentlichten Schuldspruch beklagten die Anwält*innen der Mordopfer, dass das Gericht verpasst hätte, ihnen ein Gesicht zu geben. In DIE LÜCKE 2.0, einer Bearbeitung der ursprünglichen Inszenierung, werden nach sieben Jahren die drei Betroffenen aus der Keupstraße erneut befragt. Wie nehmen sie das NSU-Gerichtsurteil und den Schuldspruch wahr? Wie ist der aktuelle Stand bezüglich des Mahnmals, dem sich immer noch in Planung befindenden Erinnerungs- und Lernortes in Keupstraßen-Nähe? Und wie lässt es sich in Deutschland nach den Anschlägen in Halle, Hanau, Chemnitz und Kassel leben? Regie: Nuran David Calis Bühne: Anne Ehrlich Kostüme: Amelie von Bülow Musik: Vivan Bhatti Video: STERNTALER FILM / ADRIAN FIGUEROA Dramaturgie: Thomas Laue · Stawrula Panagiotaki Bearbeitung der Inszenierung »die Lücke« (2014) KEIN SCHLUSSSTRICH! Dauer: 40 Minuten Führung • Pause • 2 Stunden Vorstellung
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| Schauspiel
Wenn wir einander ausreichend gequält haben
Schauspiel Köln - Depot 2
Eine Frau und ein Mann. Hat er sie entführt? Hält er sie gegen ihren Willen fest? Oder ist es ein Spiel? Und wenn ja: Wer von beiden wird es gewinnen? Auch das Dazukommen weiterer Personen – einer Haushälterin und zweier Mädchen – schafft keine klaren Verhältnisse. Im Gegenteil: Hier gibt es offenbar keine Gewissheiten. Und Spielregeln sind nur dazu da, sie im nächsten Moment lustvoll wieder zu unterlaufen. Der britische Dramatiker Martin Crimp hat zwölf Variationen einer Begegnung geschrieben, bei der sich die Grenze von Macht und Ohnmacht beständig verschiebt. Mit abgründigem Witz und scharfer Beobachtungsgabe lässt er die Widersprüche im Geschlechterverhältnis offenbar werden und zeigt dabei, wie jahrhundertealte Machtstrukturen sich einprägen und fortleben – und sei es auch nur als Parodie. Regisseur Thomas Jonigk, von dem zuletzt BRUDER EICHMANN zu sehen war, bringt das Stück als Deutschsprachige Erstaufführung auf die Bühne des Depot 2. Regie: Thomas Jonigk Bühne: Lisa Däßler Kostüme: Esther Geremus Choreografie: Teresa Rotemberg Musik / Sound: Mathis Nitschke Licht: Michael Gööck Dramaturgie: Sibylle Dudek Dauer: 90 Minuten • Keine Pause
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Exil
Schauspiel Köln - Depot 2
Die Zahl der Geflüchteten ist erheblich gestiegen, so meldete bereits Ende 2021 das UN-Flüchtlingswerk: 84 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Gewalt, Krieg und Folgen des Klimawandels. Menschen, die ihre Heimat verlassen müssen, tun dies oft nicht freiwillig. Verbannung, Ausbürgerung oder politische Verfolgung im eigenen Land zwingen sie dazu. Europas Außengrenzen an Land und auf See werden jedoch strengstens bewacht. Menschenrechtsverletzungen im Namen der Grenzsicherung und illegale Pushbacks sind an der Tagesordnung. Wenn die Menschen es ins Exil geschafft haben, arbeiten sie häufig daran, die politischen Verhältnisse im Heimatland zu ändern und so eine Grundlage für eine Rückkehr zu schaffen. Hinsichtlich des russi- schen Angriffskrieges in der Ukraine und der Fluchtbewegungen vergangener Jahre will die Produktion EXIL u. a. die aktuellen Lebensbedingungen Geflüchteter mit künstlerischen Mitteln untersuchen. Nuran David Calis erarbeitete am Schauspiel Köln die Keupstraßen-Trilogie (DIE LÜCKE, GLAUBENSKÄMPFER und ISTANBUL) sowie HERERO_NAMA, VERHAFTUNG IN GRANADA und zuletzt MÖLLN 92/22. In seinen Inszenierungen bringt er oft Expert*innen und Schauspieler*innen zusammen und beschäftigt sich intensiv mit Themen rund um Rassismus und Migration. Regie: Nuran David Calis Bühne: Anne Ehrlich Kostüme: Sophie Klenk-Wulff Musik: Vivan Bhatti Video & Interviews: Karnik Gregorian Licht: Jan Steinfatt Dolmetscherin: Anastasiia Krasow Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki Dauer: 1 Stunde 45 Minuten • Keine Pause
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| Schauspiel
Der eingebildete Kranke
Schauspiel Köln - Depot 2
DER EINGEBILDETE KRANKE ist Molières letztes und berühmtestes Theaterstück. Die Uraufführung findet 1673 statt, in der Titelrolle steht Molière selbst auf der Bühne. Das Stück beschreibt das Verhältnis eines selbstmitleidigen Hypochonders zu seinen geldgierigen Ärzten als eine für beide Seiten Gewinn bringende Symbiose. Die parasitäre Medizin lässt sich ihre Scharlatanerie teuer bezahlen und züchten mit Unwissen neues Leid, während mit dem Ausmaß der eingebildeten Krankheit die Macht des Patienten über sein Umfeld wächst. Molière widmet das Stück dem Sonnenkönig, der tatsächlich von einem Heer sogenannter Heilkundiger grausam zu Tode behandelt wird, greift als Argan im Stück selbst den Komödiendichter Molière an, dem er die Rache der Ärzte an den Hals wünscht, und stirbt – als hätte eine höhere Instanz diese Pointe geschrieben – während der vierten Aufführung auf der Bühne an einem Blutsturz. In ihrer Überschreibung aktualisieren Barbara Sommer und Plinio Bachmann das Stück zu einem Kreisel der Überempfindlichkeit, dessen Fliehkräfte Betroffene, Behandelnde und Unbelehrbare aus der Mitte treiben und ihre Positionen radikalisieren. Nur wer sich selbst als verletzt darstellt, darf noch mitreden. Opferrhetorik dient zur Expansion von Macht – wobei die Intrige als solche selbstverständlich zeitlos bleibt. Regie: Stefan Bachmann Bühne & Kostüm: Jana Findeklee · Joki Tewes Komposition & musikalische Leitung: Sven Kaiser Choreographie: Sabina Perry Licht: Michael Gööck Videodesign: Roman Senkl Dramaturgie: Thomas Jonigk Dauer: 1 Stunde 30 Minuten • Keine Pause
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| Schauspiel
Früchte des Zorns
Schauspiel Köln - Depot 2
Vom Tellerwäscher zum Millionär. So lautet die Versprechung, die in den USA zur Geisteshaltung geworden ist. Doch besonders in Krisenzeiten offenbaren sich Löcher im Narrativ des sozialen Aufstiegs. Als das Corona-Virus die USA erreichte, waren es erneut die sozial Schwachen, die an den Folgen der Krise litten. Millionen Menschen verloren ihren Job und die Wirtschaftsdepression war kaum zu stoppen. Die meisten, die dem Virus erlagen, kamen aus zumeist strukturell benachteiligten afroamerikanischen Communities. Das Gerede vom »großartigsten Land der Menschheitsgeschichte« entlarvte sich in der Krise als Mythos. Die Dekonstruktion des amerikanischen Traums steht im Mittelpunkt des mit dem Pulitzerpreis gekrönten Romans FRÜCHTE DES ZORNS. John Steinbeck erzählt darin die Geschichte der Farmerfamilie Joad aus Oklahoma, die nach Jahren der Dürre ihr altes Leben aufgibt und sich auf die Reise entlang der Route 66 macht. Ihr Ziel: Kalifornien. Doch der Californian Dream rückt in immer weitere Ferne, als die Migrierenden im Westen bloß auf Schwindler*innen, Ausbeutung und Ausgrenzung stoßen. Ein Stoff der Stunde, der die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftskrise, Migrationsbewegung und Klimawandel aufdeckt. Nach der erfolgreichen Digital-Premiere im Winter 2020 kommt Rafael Sanchez‘ Inszenierung nun live auf die Bühne. Regie: Rafael Sanchez Bühne: Thomas Dreißigacker Kostüm: Maria Roers Komposition & musikalische Einrichtung: Pablo Giw Licht: Michael Frank Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki Dauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten, keine Pause
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Vor Sonnenaufgang
Schauspiel Köln - Depot 2
Es ist Nacht. Alle warten auf den jungen Tag. Die strahlende Zukunft. Ja, auf das neugeborene Kind! Doch Martha kämpft nicht nur mit der Geburt, sondern auch dem »schwarzen Hund« in ihrer Seele. Schlaflosigkeit, Frust und Sekt verstärken die Risse der eh schwankenden Familie. Als auch noch ein Jugendfreund auftaucht und ideologischen (und hormonellen) Sprengstoff in die gute Stube bringt, droht das bürgerliche Kartenhaus allen um die Ohren zu fliegen. Gerhart Hauptmann schrieb mit VOR SONNENAUFGANG 1889 ein heilloses Sozialdrama über eine an Alkohol und Gier verreckende Familie. Palmetshofer, mit musikalischer und ironischer Sprache, legt nun die Wunden des modernen Mittelstandes frei; dessen Hoffnungen, Komplexe, Ängste, seine Ideale, seinen Verrat. Moritz Sostmann folgt den grotesken, komischen Spuren in diesem Nachtstück, bis zu den Leichen unterm weißgedeckten Familientisch. Regie: Moritz Sostmann Bühne: Christian Beck Kostüme: Elke von Sivers Licht: Michael Frank Dramaturgie: Thomaspeter Georgen Dauer: 2 Stunden • Keine Pause
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| Schauspiel
Das große Heft / Der Beweis / Die dritte Lüge / Die Analphabetin
Schauspiel Köln - Depot 2
Es herrscht Krieg. Eine Mutter bringt ihre Zwillingssöhne aus der Stadt in die ländliche Sicherheit zur Großmutter. Dort werden sie, auf sich allein gestellt, in Armut erwachsen und versuchen Geist und Körper mit grausamen Übungen abzuhärten. Ihre Emotionen und Gefühle lernen sie tief im einsamen Innern zu verbannen. Als sich ihre Wege am Ende des Krieges trennen – der eine Bruder übertritt die Grenze, der andere bleibt zurück – lässt sie das gemeinsame Leben jedoch nicht los. Davon erzählt Ágota Kristóf in ihrer berührend poetischen und zugleich beunruhigenden Romantrilogie, oszillierend zwischen Realität und Täuschung. Kristóf, die selbst als junge Frau aus Ungarn floh und in die französisch-sprachige Schweiz emigrierte, begann erst mit über 50 Jahren zu schreiben und zählt zu den wichtigsten europäischen Nachkriegsautor*innen. In der Bühnenfassung werden die Romantexte mit autobiografischen Erzählungen aus Ágota Kristófs DIE ANALPHABETIN verwoben. Regie führt Mina Salehpour, deren Inszenierung SAISON DER WIRBELSTÜRME in der digitalen Programmsparte der Spielzeit 2020/21 am Schauspiel Köln zu sehen war. Regie: Mina Salehpour Bühne: Andrea Wagner Kostüme: Maria Anderski Komposition & musikalische Einrichtung: Sandro Tajouri Licht: Jan Steinfatt Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki Dauer: 1 Stunde 55 Minuten • keine Pause
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King
Schauspiel Köln - Depot 1
»Shaun Parker & Company« ist eine aufregende neue australische Tanzkompanie, die in der internationalen Tanzszene großes Aufsehen erregt. Ihre Stücke sind theatralisch, virtuos und beschäftigen sich mit gesellschaftlich relevanten Themen. KING ist eine Musik-Tanz-Kollaboration wischen dem preisgekrönten Regisseur und Choreografen Shaun Parker und dem international renommierten bulgarischen Künstler Ivo Dimchev. Verortet in einer künstlichen Welt − teils Cocktail-Lounge, teils Dschungel − werden die Vorstellungen von Macht, Kontrolle und Gruppendynamik in der männlichen Welt hinterfragt. In über 70 Minuten wird der Kanon von Verhaltensmustern und Macho-Gehabe des Cis-Hetero-Alpha-Mannes durchgespielt − teils humorvoll, teils brutal kompromisslos. Ivo Dimchev bildet als »androgyner Storyteller « mit seinem kabarettistischen Gesang den Gegenpol in dieser toxischen Männerwelt. »KING«, so Shaun Parker, »ist eine Hommage an eine Gesellschaft, die sich gegen ein erschöpftes Patriachart auflehnt«. Choreografie, Regie & Design: Shaun Parker Komposition & Gesang: Ivo Dimchev
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| Schauspiel
Samson
Schauspiel Köln - Depot 1
In Zeiten der Intoleranz und Polarisierung kanalisiert Samson, ein junger Mann mit einer Heldenmission, die Wut seiner unterdrückten Bevölkerung und übt Terror auf die Bevölkerung aus, die er für ihre Unterdrückung verantwortlich macht. Während die Zahl der Toten steigt, wird er von Delilah, einer feindlichen Agentin, erzogen und rituell kastriert. Seine brutale Bestrafung treibt ihn zu einem selbstmörderischen Akt der Verwüstung... Der südafrikanische Regisseur Brett Bailey reißt den bekannten biblischen Mythos von Samson und Delilah aus seinem religiösen Kontext und verpflanzt ihn in eine dystopische zeitgenössische Landschaft des ungezügelten Kapitalismus, der Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Brett Baileys SAMSON ist eine zutiefst bewegende Musiktheaterproduktion mit mitreißender elektronischer Musik, die von einem der angesagtesten Musiker Südafrikas, Shane Cooper, komponiert wurde. Das Werk umfasst Oper, Chorgesang, ein dichtes Ensemble und eine berauschende Video-Szenografie.
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| Schauspiel
König Lear
Schauspiel Köln - Depot 1
Neuübertragung und Einrichtung für sechs Personen – auf der Grundlage der Übersetzung des Grafen Baudissin von Arnt Knieriem König Lear dankt ab und beschließt, sein Reich unter seinen drei Töchtern aufzuteilen. Anders als Goneril und Regan, weigert sich die jüngste Tochter Cordelia jedoch den Liebesbekundungen, die der Vater hören möchte, Folge zu leisten. Sie wird vom erzürnten König Lear verwiesen und enterbt. Nach der Aufteilung des Reiches verwehren die beiden Schwestern den Vater bei sich aufzunehmen. Verraten und gedemütigt kämpft der ehemalige König im Wahn gegen seinen Niedergang an. Auch in der Familie des königlichen Ratgebers Graf Gloucester schwelen die Konflikte unter seinen Kindern. Der uneheliche Sohn Edmund intrigiert gegen seinen ehrbaren Bruder Edgar, doch der Vater scheint die List nicht wahrzuhaben ... Regie bei dieser Tragödie über das Leid der Seele, das Wesen der Macht und die Unaufhaltsamkeit des Alters führt Rafael Sanchez, der zuletzt ODE von Thomas Melle (2022 mit dem Nachspielpreis des Heidelberger Stückemarktes ausgezeichnet) sowie FRÜCHTE DES ZORNS von John Steinbeck am Schauspiel Köln inszenierte. Martin Reinke, der seit über 30 Jahren am Schauspiel Köln engagiert ist, verabschiedet sich in der Rolle des König Lear vom Kölner Publikum. Regie: Rafael Sanchez Bühne: Simeon Meier Kostüme: Ursula Leuenberger Videodesign: Nazgol Emami Komposition & Musikalische Einrichtung: Pablo Giw Licht: Michael Frank Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki Dauer: 3 Stunden • 10 Minuten • eine Pause
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| Tanz
Requiem: Fire in the Air of the Earth
Schauspiel Köln - Depot 1
Der US-Choreograf und McArthur-Fellow Kyle Abraham und die bahnbrechende Produzentin und Komponistin für elektronische Musik Jlin haben sich zusammengetan, um eine Neuinterpretation von Mozarts »Requiem in d-Moll« zu schaffen. Die Uraufführung von REQUIEM: FIRE IN THE AIR OF THE EARTH im Sommer 2021 in Hamburg mit zehn Tänzer*innen aus Abrahams Kompanie A.I.M by Kyle Abraham hat die Presse einhellig euphorisiert. Mit formaler Coolness und inhaltlicher Relevanz choreografiert Abraham weltweit zeitgenössischen Tanz und entwirft hier ein Requiem zur Re-Komposition der Footwork-Pionierin Jlin, die Mozarts Partitur in ein elektronisches Opus verwandelt hat. Footwork, das ist Musik und Tanz in einem. Virtuose Körperlichkeit und rhythmische Komplexität – und dabei sehr schnell. Abraham und Jlin beschäftigen sich aus vornehmlich Schwarzer Perspektive mit dem zentralen Thema eines der kanonischsten Werke der weißen, westlichen klassischen Musik: dem Tod und den Mythen von Reinkarnation. Im Anschluss an die Vorstellung am 27. Mai findet ein Nachgespräch statt. Choreografie: Kyle Abraham in Zusammenarbeit mit »A.I.M« Musik: Wolfgang Amadeus Mozart, »Requiem in D-Moll«, Jlin: »Untitled« (Auftragskomposition) Licht & Bühne: Dan Scully Kostüme: Giles Deacon
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| Schauspiel
Helges Leben
Helges Leben
Schauspiel Köln - Depot 1
In absehbarer Zukunft: Die Menschen sind ausgestorben, die Tiere haben das Kommando. Gott und Tod sind bei ihnen als Entertainment-Profis angestellt. Als Unterhaltungsprogramm wünschen sich die Tiere ein einfaches kleines Menschenschicksal – und so kommt Helges Leben auf die Bühne. Besonders lustig ist seine Existenz nicht, denn der treueste Begleiter ist seine Angst, und Liebe ist schwer zu finden. Die Tiere schauen dem menschlichen Scheitern zu und staunen: Diese Kreaturen haben einmal die Welt regiert? Sich über alle anderen Lebewesen gestellt? Mit welchem Recht eigentlich? Mehr als zwanzig Jahre ist Sibylle Bergs Stück HELGES LEBEN inzwischen alt. Und gehört damit derselben Generation an wie die Mitglieder des IMPORT EXPORT KOLLEKTIVS. Zwanzig Jahre – in denen der Klimawandel und das Artensterben fortgeschritten sind. Die junge Regisseurin Saliha Shagasi bringt Sibylle Bergs komischen wie bösen Abgesang auf die menschliche Dominanz auf die Bühne des Depot 1 und nimmt ihn zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen Recherche über die Themen (Zukunfts-)Angst, Mut und die Frage, was eigentlich ein gutes Leben ist. Regie: Saliha Shagasi Choreografie: Judith Niggehoff Bühne: Sebastian Bolz Kostüme: Melina Jusczyk Video: Viktoria Gurina Musik: Keshav Purushotham Licht: Jan Steinfatt Dramaturgie: Sibylle Dudek
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| Schauspiel