
Aufführungen / Theater
Theater Bonn
Bonn, Am Boeselagerhof 1
- Heute: Die blaue Sau
- Morgen: Musik für die Lebenden (Premiere)
- Premiere: Hochzeit (Svadba)
- Farm der Tiere
- Komödie der Einsamkeit
- 2. Kulturfestival Bad Godesberg
- Familienführung
- Umlaufbahnen von Samantha Harvey
- Die Dreigroschenoper
- Better Together / U27-Preview
- Oper trifft Wissenschaft
- Der Liebestrank (L'elisir d'amore)
- Naftule und die Reise nach Jerusalem
- Spotlights
- Vierteltöne - Musik für alle
- Navdhara India Dance Theatre
- Freischwimmen
- Die große Klarheit
- Rasen & Rampenlicht
- Die Zauberflöte
- Himmel und Hölle
- Jazzfest - Becca Stevens / Michael Wollny Trio
- Jazzfest: Becca Stevens / Michael Wollny Trio
- Jugendclub
- Uwe Wittstock, Karl Marx in Algier
- Der kleine Prinz
- Kehrauskonzert
- Wo Bühnenzauber und kulturelle Vielfalt aufeinandertreffen

Aufführungen
| Oper

Aufführungen
| Schauspiel
Komödie der Einsamkeit
Theater Bonn
Vor kurzem hat das Bundeskabinett einen sage und schreibe 111 Maßnahmen umfassenden Katalog gegen Einsamkeit beschlossen. Einsamkeit, heißt es da, erhöhe das Risiko für Übergewicht, Depression, Herzinfarkt oder Alzheimer, und sei ein komplexes gesamtgesellschaftliches Problem, das hohe Kosten verursachen und sich zu einer Gefährdung der Demokratie auswachsen könne. 14 Millionen Einsame gebe es allein in Deutschland, in der Folge der Pandemie sei die Zahl derer, die sich als immerhin gelegentlich einsam bezeichneten, auf über 40 Prozent gestiegen. Wie es sich anfühlt, einsam zu sein, weiß jeder Mensch. Aber ist der Mensch in seiner Existenz nicht sowieso einsam? Auch wenn ich Mutter von vier Kindern, Gatte einer Gattin nebst neun Geliebten, Vorsitzende eines Tennis-, Ruder, Reit- und Fußball-Vereins in Personalunion bin, Herrchen dreier Hunde und eines Meerschweinchens oder Zentrum eines sich über den Erdball erstreckenden Freundeskreises – einsam kann ich mich dennoch fühlen. Jede Entscheidung kann eine einsame sein; an der Spitze ist es immer einsam – in der anonymen Masse auch; meine Erinnerungen und meine Träume machen mich einsam, da nur ich sie habe; und selbst wenn mir im Sterben die Hand gehalten wird: der allerletzte Moment wird ein einsamer sein. Ist Einsamkeit nicht gewissermaßen der Urzustand des Menschen, den er durch soziale Kontakte nur zu verbergen versucht? Und dann sind da ja auch die, die die Einsamkeit suchen: die Mönche und Einsiedlerinnen und Einsiedler, die Wanderer in den Bergen und an den Küsten... In einer immer unübersichtlicher werdenden Welt wächst die Sehnsucht, das schrille Geklingel und alarmistische Gelärme hinter sich zu lassen, nichts mehr hören, nichts mehr sehen; schweigen, statt zu allem und jedem 24/7 eine Meinung zu haben und diese postend hinaus zu posaunen; endlich wieder die eigene Stimme hören, denken, sich besinnen, Klarheit gewinnen! – Flucht in die Einsamkeit als Weltbewältigungs- oder Weltverweigerungs-Strategie, als Ausstieg aus dem ewigen Hamsterrad permanenter Selbstinszenierung im Aufmerksamkeits-Dauer-Wettbewerb, als Verweigerung des Postulats nach der totalen Vernetzung! Der Regisseur Jan Neumann entwickelt mit dem Ensemble einen poetisch-komischen Theaterabend über das ambivalente Gefühl der Einsamkeit zwischen selbstgewähltem Alleinsein und sozialer Vereinsamung, zwischen Inspiration und Isolation, zwischen unaushaltbarer Stille und der Euphorie des kontemplativen Selbstgesprächs, auf der Suche nach Wegen und Schritten aus der Einsamkeit – und in die Einsamkeit! Jan Neumann, Jahrgang 1975, absolvierte eine Schauspielausbildung an der Bayerischen Theaterakademie August Everding. Er arbeitet als Regisseur und Autor und inszenierte u. a. am Maxim Gorki Theater Berlin, am Schauspiel Köln und am Schauspielhaus Bochum. Seit der Spielzeit 2013/14 ist er fester Hausregisseur am Deutschen Nationaltheater Weimar. In Bonn hat er bereits UNTERLEUTEN, DER MENSCHENFEIND, KLEINER MANN – WAS NUN?, DER STURM und DIE KINDER von Lucy Kirkwood inszeniert. Regie: Jan Neumann Musikalische Leitung: Camill Jammal Bühne & Kostüme: Dorothee Curio Dramaturgie: Carmen Wolfram
Aufführungen
| Film
Hunter from Elsewhere – Eine Reise mit Helen Britton
MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln
Deutschland 2021 • 97 Min. • Regie: Elena Alvarez Lutz Mit ihrem poetischen Dokumentarfilm über die australische Künstlerin Helen Britton, die dort kürzlich zur Living Treasure of Australian Craft gekürt wurde, führt Regisseurin Elena Alvarez Lutz uns durch wundersame Welten. An felsige Pazifikküsten, durch das australische Outback, zu Ruinen der Schwerindustrie und zu den letzten Meistern deutscher Handwerkstradition: den Steinschleifern von Idar-Oberstein und den Glasbläsern im thüringischen Lauscha. Aus ihren Begegnungen destilliert Helen Britton einer Alchimistin gleich verlorenes Wissen und verwandelt das gefundene Material in ihrer Münchner Werkstatt in faszinierende Kunstwerke. Diesen Prozess begleitet Alvarez Lutz in „Hunter from Elsewhere“ und bereichert ihn mit Klängen und Bildern, bis ihr Film selbst zu einem Wunderwerk wird. Kinoprogramm und Filmvorführungen in Zusammenarbeit mit der Kino Gesellschaft Köln. Eintritt: jeweils 6 €, nur Abendkasse Treffpunkt: Kasse
Aufführungen
| Performance
„LiL“ – Tanz- und Musikimprovisationsreihe
MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln
„LiL“ ist eine Tanz- und Musikimprovisationsreihe, in der drei Tänzer:innen und eine Musikerin zusammenkommen. Die Vorstellung entsteht live und bietet den Zuschauenden ein einzigartiges Erlebnis. An einem besonderen Ort verschmelzen Tanz und Musik und lassen eine spezielle Atmosphäre zu. Die Künstler:innen arbeiten zum ersten Mal in dieser Konstellation und lernen sich erst am Tag der Aufführung kennen. Gemeinsam kreieren Sie in Echtzeit eine Tanzperformance, die das Publikum hautnah miterleben kann. Vertrauen und Verständnis sind die Grundlage dieses Projekts, während ein kollektives Wissen und ein gemeinsames Vokabular die Essenz bilden. „LiL“ verspricht ein außergewöhnliches Erlebnis, dass die Grenzen zwischen Künstler:innen und Publikum aufhebt und alle in den kreativen Prozess einbezieht. Künstlerische Leitung: FREIRAUM ENSEMBLE unter der Leitung von Arthur Schopa Tanz: Seung Hwan Lee, Lisa Kirsch, Arthur Schopa Musik: Beate Wolff Förderer: Kulturamt Köln
Aufführungen
| Oper
Musik für die Lebenden
Theater Bonn
Premiere: 15.6.2025 Neuproduktion des Theater Bonn Oper in zwei Akten und einem Intermezzo LIEBE UND PFLICHT Libretto von Robert Sturua MUSIK FÜR DIE LEBENDEN ist eine Produktion im Rahmen der mit dem OPER! Award 2023 ausgezeichneten Reihe FOKUS’33 des Theater Bonn. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Kultur und Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen. Eine zerstörte Welt. Die Kultur ist dahin, die Sprache vergessen. Als ein blinder Mann eine Geige findet und beginnt zu spielen, entsteht neue Hoffnung. In ihrer ganzen Ausdruckskraft wird Kantschelis einzige Oper zu einer Parabel über Kunst und Krieg. Die Welt ist krank, sie stöhnt und knirscht im Krieg. Ihre Bevölkerung fürchtet um ihre Zukunft und sucht Zuflucht in… Musik. Ein blinder alter Musiker bringt den überlebenden Kindern das Musikmachen bei. In einem Lazarett wird ein Operngastspiel unter dem Titel »Liebe und Pflicht« gegeben, dessen Aufführung unter fliegenden Bomben zu Ende geführt wird, bis alle Beteiligten und Zuschauenden tot umfallen. Doch erneut bringt die Musik Hoffnung in diese düstere Welt und die Oper endet in einer Chorapotheose. Die ganze Oper ist eine Parabel, die in gewisser Weise einem mittelalterlichen Mysterienspiel oder einer Passion nahekommt. Kantschelis Partitur ist ein bunter Klangteppich, in dem die Musik von einer dezenten Schauspielmusik über Anspielungen auf populäre Musikgenres bis hin zur Parodie auf eine romantische Grand Opéra reicht. Kantscheli ist ein Meister der Chormusik und die Kinderchor- und Chorstellen sind besondere Highlights seiner Partitur. Als Weiterführung der Reihe FOKUS’33 beschäftigt sich das Theater Bonn mit der Entdeckung der Raritäten, die in der Opernlandschaft des 20. Jahrhunderts neue Wege erkundet haben. Gija Kantscheli (1935-2019) war georgischer Komponist, der hauptsächlich durch seine Symphonien zu internationalem Ruhm gelangte, während er in der Sowjetunion für seine zahlreichen Film- und Schauspielmusiken der breiten Öffentlichkeit bekannt war. MUSIK FÜR DIE LEBENDEN ist seine einzige Oper, die er auf ein Libretto des georgischen Theaterregisseurs und Autors Robert Sturua (geb. 1938) komponierte. Sturuas Ästhetik verbindet eine besondere Vorliebe für das Groteske, das Zusammenspiel des Komischen und Tragischen sowie die parabelhafte soziale Kritik, die er von Brecht erbte. Uraufgeführt 1982 in Tiflis wurde die Oper in einer revidierten Fassung 1999 in Weimar neueinstudiert; seitdem ist die Oper von den Bühnen vollständig verschwunden. Musikalische Leitung: Daniel Johannes Mayr Regie: Maxim Didenko Bühne und Kostüme: Galya Solodovnikova Video: Oleg Mikhailov Licht: Boris Kahnert Dramaturgie: Polina Sandler Choreografie: Sofia Pintzou, Alexander Fend In mehreren Sprachen mit Übertiteln in Deutsch und Englisch Altersempfehlung ab 14 Jahren | ca. 2 Stunden
Aufführungen
| Musical
Spring Awakening (Frühlings Erwachen)
Theater Bonn
Buch und Gesangstexte von Steven Sater | Musik von Duncan Sheik Nach dem Schauspiel von Frank Wedekind | Deutsch von Nina Schneider Koproduktion mit dem Jungen Theater Bonn Vier Teenager stehen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Aber was tun, wenn niemand die Fragen über Liebe und Intimität beantworten will, die ihnen so sehr auf der Seele brennen? Die Ignoranz der Erwachsenen wird ihnen schließlich zum Verhängnis. Das mehrfach preisgekrönte und mit acht Tony-Awards ausgezeichnete Broadway-Erfolgsmusical kommt zum ersten Mal nach Bonn auf die Bühne des Jungen Theaters: Eine Coming-of-Age-Story von mehreren Teenagern, die nach Liebe und Nähe suchen, von der Zukunft träumen, philosophieren, rebellieren, an sich selbst zweifeln, daran verzweifeln, Fehler machen und deren Konsequenzen tragen müssen. Das Drama zeigt die zerstörerischen Folgen von Unwissenheit, Unterdrückung und fehlender Kommunikation zwischen den Generationen. Das Schauspiel von Frank Wedekind versetzte nach seiner Erscheinung 1891 die breite Öffentlichkeit in Aufruhr, weil es Themen wie die Sexualität von Jugendlichen und die gesellschaftliche Intoleranz der Erwachsenen explizit ansprach und die bürgerliche Moral kritisierte. Die Autoren des Musicals fanden eine passende musikalische Sprache, um die Motive und Themen des Originalwerks in die Gegenwart zu übertragen. Für alle Fans der Rockmusik der 2000er ist dieses mitreißende Musical ein absolutes Must-See und Must-Hear. Im Rahmen dieser ersten Koproduktion schaffen die Opernsparte des Theater Bonn und das Junge Theater Bonn wahre Synergien: Unter der musikalischen Leitung von Ekaterina Klewitz und unter der Regie von Bernard Niemeyer (RONJA RÄUBERTOCHTER; DER TRAFIKANT; RICO, OSCAR UND DIE TIEFERSCHATTEN) werden Mitglieder des Jugendchores und des Schauspielensembles des Jungen Theaters, begleitet und unterstützt von einer Liveband, ihre unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen vereinen, um einen bewegenden dramatisch-musikalischen Abend zu gestalten. Musikalische Leitung: Ekaterina Klewitz Regie: Bernard Niemeyer Bühne: Mara Schönborn Kostüme: Katharina Savvides Licht: Jens Naujoks Sounddesign: Ralf Sunderdick Choreografie: Sara Peña Tickets erhalten Sie über den Ticketshop des Jungen Theater Bonn: www.jt-bonn.de/home
Aufführungen
| Schauspiel
Farm der Tiere
Theater Bonn
Ein partizipatives Projekt mit Jugendlichen aus Bonn und Mitgliedern des Schauspielensembles Der Farmer Mr. Jones behandelt die Tiere auf seiner Farm alles andere als gut. Er sperrt sie ein, drangsaliert sie und beutet sie aus. Als er sehr betrunken über mehrere Tage vergisst, seine Tiere zu füttern, lassen diese auf Hunger Taten folgen und vertreiben Jones gemeinschaftlich vom Hof. Neue Zeiten brechen an! Die Tiere stellen Gebote auf und entwickeln eine neue Gesellschaftsordnung. Zunächst läuft alles hervorragend. Alle bringen sich je nach ihren Möglichkeiten ein und versuchen, neue Fähigkeiten zu erlernen, um mehr zur Gemeinschaft und dem Wohlergehen aller beizutragen. Doch mit der Zeit ziehen nicht mehr alle mit und schon bald stellt sich heraus: „Alle Tiere sind gleich, aber einige Tiere sind gleicher als andere“. Die klugen Schweine fühlen sich überlegen und korrumpiert von Macht übernehmen sie das Kommando über die Abläufe auf der „Farm der Tiere“. Sie lassen die anderen Tiere immer härter für sich arbeiten und räumen sich selbst Privilegien ein. Auch der Kampf gegen alle, die das System nicht mittragen, wird zunehmend brutaler und gewaltvoller. Das Ideal von einer freien Gesellschaft bleibt eine unerfüllte Utopie. Mal angenommen, man kann mit einer kleinen Gruppe Menschen an einem bestimmten Ort, (einer Bühne vielleicht?), ein gesellschaftliches Miteinander von Grund auf neu gestalten, wie würde dieses aussehen? Welche Ideale stecken dahinter und welche Regeln und Gesetze würde man aufstellen? Was ist eigentlich wichtig, damit eine Gesellschaft ohne Klassismus und Hierarchien funktioniert? Freiheit, Gleichheit und … Dominic Friedel studierte Theater- und Medienwissenschaft, Politische Wissenschaft und Psychologie in Erlangen. Er war drei Jahre Hausregisseur am Nationaltheater Mannheim und ist seit 2016 freischaffender Regisseur. Friedel arbeitete u. a. am Staatstheater Stuttgart, Theater Bonn, Schauspielhaus Graz, Konzert Theater Bern, Staatstheater Darmstadt, Theater Magdeburg, Teatrul National Radu Stanca Sibiu (Rumänien) und dem Theater Konstanz. Seine Inszenierungen wurden zu verschiedenen renommierten Festivals wie dem Heidelberger Stückemarkt eingeladen. In den letzten Jahren widmete er sich vermehrt partizipativen Theaterformen. Neben Arbeiten mit größeren Laien-Chören fokussierte er sich auf Projekte, in denen Jugendliche und vor allem Kinder gleichberechtigt mit professionellen Schauspielern agieren. Bereits zum fünften Mal inszeniert der Regisseur Dominic Friedel das partizipative Projekt mit jungen Menschen aus Bonn und Ensemblemitgliedern des Schauspiels. Gemeinsam mit den Jugendlichen werden eigene Perspektiven auf die Geschichte des Stoffes gesucht, spielerisch erarbeitet und anschließend auf die Bühne des Schauspielhauses gebracht. Regie: Dominic Friedel Bühne: Julian Marbach Kostüme: Annika Garling Licht: Ansgar Evers Dramaturgie: Sarah Tzscheppan ca. 115 Minuten keine Pause
Aufführungen
| Film
Filmpremiere „Takuplatz em Veedel“ – Der neue Film von Bruno Neurath-Wilson!
Heimatverein Köln e.V.
Geschichten aus Neuehrenfeld Nach den beiden Filmen unseres Mitglieds Bruno Neurath-Wilson über das Müllemer Böötchen und den Kallendresser erwartet uns nun ein Film über den Takuplatz in Köln-Neuehrenfeld. Der Platz, eher ein Plätzchen, liegt unscheinbar an der Iltisstr. Der größere Lenauplatz, gleich um die Ecke, hat eine eigene Haltestelle der Linie 5, aber am Takuplatz fährt sie einfach vorbei. Dabei steckt dieser Platz voller Geschichte(n). Und die hat Bruno Neurath-Wilson im vergangenen Jahr recherchiert und einen rund einstündigen Film produziert. Der Eintritt ist kostenlos! Bitte anmelden unter: veranstaltungen@hvkln.de
Aufführungen
| Schauspiel
Minihorror
Schauspiel Köln
Premiere: 23.5.2025 MINIHORROR erzählt die Abenteuer von Mini und Miki im städtischen Alltag. Minis Familie kommt aus Serbien, Mikis aus der österreichischen Provinz, gemeinsam lebt das Paar in Wien. Sie bemühen sich, dazuzugehören und alles richtig zu machen. Trotzdem – oder gerade deswegen – werden sie verfolgt von Gefahren und Monstern, von Katastrophen und Schwierigkeiten. Es geht um die großen und kleinen Albträume des Alltags: um den Horror missglückter Familienfeiern, um skurriles Aufeinandertre en von unterschiedlichen Herkunftsgeschichten und Erfahrungen sowie um die Arbeit in den mörderischen Tiefen des Kapitalismus. Mini und Miki kämpfen sich durch beunruhigenden Small Talk auf Partys und gescheiterten Urlaub. Immer neue Abgründe öffnen sich in der gemeinsamen Wohnung des Paares und wollen sich nicht mehr schließen. Nach erfolgreichen Arbeiten am Theater im Bauturm, Düsseldorfer Schauspielhaus, Theater Dortmund, Volkstheater München und Staatstheater Nürnberg ist Regisseur Kieran Joel in der Spielzeit 2024/25 auf der rechten Rheinseite zu Gast und wird erstmals mit dem IMPORT EXPORT KOLLEKTIV zusammenarbeiten. Gemeinsam werfen sie einen Blick auf die unheimlichen Herausforderungen des Lebens und Überlebens in der Gesellschaft der Vielen. Ein Abend voller abgründiger Alltagsszenarien – lustig und beunruhigend zugleich. Regie: Kieran Joel Bühne: Elena Dörnemann Kostüme: Annette Köhler Musik: Caroline Kox & Antonio de Luca (paradies) Video: Feline Przyborowski Choreografie: Sophie Czarnetzki Dramaturgie: Ida Feldmann
Aufführungen
| Schauspiel
Dosenfleisch
Schauspiel Köln
Premiere: 3.5.2025 Zwischen Reise und Ankunft, im ewigen Dazwischen der nächtlichen Autobahnraststätte, kommt es zu einem eigenartigen Zusammenstoß: Ein Fernfahrer, der sich nach Hause sehnt, Rolf von der Versicherung, der auf das nächste Schadensereignis wartet, die Schauspielerin Jayne, selbst ehemaliges Unfallopfer, und Beate, die rätselhafte Tankstellenbetreiberin, treffen aufeinander. Doch das Sinnieren über Unfälle als Möglichkeit eines Neuanfangs wird spätestens mit dem Auftauchen einer Tiefkühlleiche zu einem schrägen Thriller. Was führen Jayne und Beate im Schilde? Und kann Rolf der verdächtigen Häufung von Unfällen in der sogenannten »Todeskurve« auf die Schliche kommen, oder stürzt er sich damit selbst ins Verderben? Der vielfach ausgezeichnete österreichische Autor Ferdinand Schmalz schreibt in DOSENFLEISCH über Wunden und den Wunsch, auszubrechen aus dem kapitalistischen System. Die junge Regisseurin Lidia Polito inszeniert das komisch-derbe, sprachgewandte Autobahndrama in den Frachtcontainern der Grotte, der kleinsten Spielstätte des Schauspiel Köln. Regie: Lidia Polito Bühne: Roxanna Castillo Delgado Kostüme: Christina Kamin Musik: Tom Dietrich Video: Timo Vogt Dramaturgie: Johanna Rummeny
Aufführungen
| Schauspiel
Collateral Damage
Schauspiel Köln
Uraufführung: 8.5.2025 Die Meere des Weltgeschehens sind aufgewühlt. Noch sind wir meist am Ufer stehende Zuschauer*innen, die Schiffbrüche bezeugen, aber nicht erleben. Welche komplexen Gefühle entstehen, wenn wir eine Katastrophe aus der Ferne beobachten? Auch in unserem privaten, alltäglichen Leben finden wir uns manchmal in der Position der Zeug*innenschaft wieder. Wie navigieren wir durch den Raum zwischen Beobachter*in und Teilnehmer*in? Verwickelt uns der Akt des Beobachtens in etwas, oder entbindet er uns von der Verantwortung? COLLATERAL DAMAGE geht diesen Fragen auf den Grund und reflektiert darüber, wie wir Distanz – sei sie physisch, emotional oder psychologisch – nutzen, um uns vor dem Chaos der Welt zu schützen. Gemeinsam mit wechselnden Mitstreiter*innen und langjährigen Weggefährt*innen schenkt die israelische Regisseurin Yael Ronen der deutschsprachigen Theaterlandschaft seit mehr als 15 Jahren außergewöhnlich pointierte Beobachtungen dessen, was in öffentlichen Debatten hitzig diskutiert oder energisch verdrängt wird. So entstehen aktuelle Theaterabende mit großer Empathie, niemals ohne Humor und immer mit einem besonderen Gespür für die Balance zwischen Leichtigkeit und Tiefe. Mit COLLATERAL DAMAGE ist erstmals eine Arbeit von ihr am Schauspiel Köln zu sehen. Regie: Yael Ronen Bühne: Wolfgang Menardi Kostüme: Amit Epstein Sounddesign: Yaniv Fridel · Ofer Shabi Video: Stefano Di Buduo Dramaturgie: Udi Aloni · Nina Rühmeier in einer Übersetzung von Irina Szodruch mit englischen Übertiteln
Aufführungen
| Schauspiel
Der Prozess
Schauspiel Köln
»Jemand mußte Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet.« Franz Kafkas Figur Josef K. ist über diesen Umstand zutiefst verwirrt, darf aber zumindest ihr Leben so weiterleben, wie bisher. K. geht zur Arbeit, nun allerdings in dem Wissen, dass er ein Häftling ist; er trifft sich mit seiner Geliebten, im Hinterkopf die Ahnung, dass ein Prozess auf ihn zukommt, doch wie dieser ablaufen wird, bleibt K. ein Rätsel. Immer tiefer stürzt er sich in die Welt des Rechts und der Gerichtshof mitsamt seiner Diener und Angestellten halten mehr und mehr Einzug in seine Lebenswelt. Am Ende ereilt K. das Urteil und die Strafe wird vollstreckt. Ob Josef K. schuldig war und welcher Tat er sich schuldig machte, bleibt unerwähnt. Vielfach wurde Franz Kafkas dritter, unvollendeter und posthum erschienener Roman gedeutet: als biografisch, politisch visionär oder auch humoresk. Das surreale bürokratische Labyrinth, das die Hauptfigur mehr und mehr einholt und in welchem sich Josef K. verliert – und zwar ohne an den Anschuldigungen gegen ihn ernsthaft zu zweifeln − bieten Regisseurin Pınar Karabulut und ihrem Team viel Stoff, Fragen von Macht und Ohnmacht, Schuld und Unschuld auf den Grund zu gehen. Regie: Pınar Karabulut Bühne: Michela Flück Kostüme: Teresa Vergho Musik: Daniel Murena Video: Susanne Steinmassl Videoassistenz: Amon Ritz Licht: Michael Frank Dramaturgie: Sarah Lorenz Dauer: 2 Stunden • keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
In meiner Haut
Schauspiel Köln
Ein Vereinsheim, irgendwo im Nirgendwo. Eine Gruppe nicht weißer Menschen und nur eine Chance, um angehört zu werden. Angehört von der Mehrheit, von denen, die ihnen ihre Daseinsberechtigung und ihr Deutsch-Sein absprechen wollen. Aus der Vorbereitung für die Anhörung wird eine lebhafte, turbulente Verhandlung nicht weißer Lebensrealitäten: Denn wer entscheidet, wer dazu gehört und wer nicht? Was ist deutsch? Im zweiten Teil eröffnen wir das Gespräch mit dem Publikum und sprechen über das Selbstverständnis, ein Teil der deutschen Gesellschaft und Geschichte zu sein. Für ihre Schauspiel-Abschlussproduktion wurde Maddy Forst, neu im Ensemble des Schauspiel Köln, mit dem Folkwang Preis in der Sparte DARSTELLENDE ausgezeichnet. Produktion: von und mit Maddy Forst Dramaturgie und Rolle der „Assistenz“: Bassam Ghazi Mit empowerndem Support von Familie & Freund*innen
Aufführungen
| Schauspiel
Die letzten Männer des Westens
Schauspiel Köln
In einer Fassung von Sibylle Dudek und Tobias Ginsburg Weltweit erstarkt die extreme Rechte und faschistische Bewegungen gewinnen an Macht und Sichtbarkeit. Der Autor Tobias Ginsburg machte sich auf, rechte Netzwerke undercover zu infiltrieren. Was verbindet die unterschiedlichen Szenen? Wie werden Neuankömmlinge rekrutiert? Weshalb spielen Männlichkeitswahn, Antifeminismus und Queerfeindlichkeit eine so zentrale Rolle? Vorgefunden hat er das Narrativ einer Weltverschwörung, die Erzählung, dass der westliche Mann unterdrückt und vom Aussterben bedroht sei – eine finstere Gruselgeschichte, die wie ein Radikalisierungs-Beschleuniger wirkt. Quer durch Deutschland, in die Tiefen des Internets, in die USA und nach Polen führte Tobias Ginsburg seine Recherche, die 2021 als Buch veröffentlicht wurde. Mit abgründigem Humor und einem menschenfreundlichen Blick zeigte er, wie aus gekränkten Männern Krieger gemacht werden. Und welche Konsequenzen ihr Hass haben kann – für Frauen, queere Menschen und für die offene Gesellschaft. Regie: Rafael Sanchez Bühne: Evi Bauer Kostüme: Ursula Leuenberger Video: Meika Dresenkamp Musik: Cornelius Borgolte Licht: Jürgen Kapitein Dramaturgie: Sibylle Dudek Dauer: 1 Stunde 50 Min. • Keine Pause
Aufführungen
| Schauspiel
Die Lücke 2.0
Schauspiel Köln
2021 jährt sich der Nagelbomben-Anschlag, der die Keupstraße 2004 erschütterte, zum 17. Mal. Die Bomben verletzten 22 Menschen stark, mehrere lebensgefährlich. Im Anschluss wurde jahrelang ausschließlich im Anwohner*innenkreis ermittelt. Opfer und Angehörige des Anschlags wurden als potentielle Täter*innen stigmatisiert. Hinweise darauf, dass der Anschlag rassistisch motiviert sei, wurden von Seiten der polizeilichen Ermittler*innen zum Teil aktiv verschleiert. Der Regisseur Nuran David Calis erarbeitete 2014 gemeinsam mit drei Anwohner*innen und drei Ensemble-Schauspieler*innen das Stück DIE LÜCKE, um die Menschen, deren Leben der Anschlag zutiefst erschüttert und verändert hatte, zu Wort kommen zu lassen. Bei der Premiere der LÜCKE hatte der Gerichtsprozess gegen die Mitglieder des sog. Nationalsozialistischen Untergrundes in München gerade erst begonnen. Er sollte insgesamt fünf Jahre dauern und mit einem für die Angehörigen der Opfer niederschmetternden Urteil enden, denn viele Mitangeklagte kamen mit sehr geringen Strafen davon und waren teilweise gleich nach Prozessende wieder auf freiem Fuß. Auch bei dem im vergangenen Frühjahr veröffentlichten Schuldspruch beklagten die Anwält*innen der Mordopfer, dass das Gericht verpasst hätte, ihnen ein Gesicht zu geben. In DIE LÜCKE 2.0, einer Bearbeitung der ursprünglichen Inszenierung, werden nach sieben Jahren die drei Betroffenen aus der Keupstraße erneut befragt. Wie nehmen sie das NSU-Gerichtsurteil und den Schuldspruch wahr? Wie ist der aktuelle Stand bezüglich des Mahnmals, dem sich immer noch in Planung befindenden Erinnerungs- und Lernortes in Keupstraßen-Nähe? Und wie lässt es sich in Deutschland nach den Anschlägen in Halle, Hanau, Chemnitz und Kassel leben? Regie: Nuran David Calis Bühne: Anne Ehrlich Kostüme: Amelie von Bülow Musik: Vivan Bhatti Video: Sterntaler Film / Adrian Figueroa Dramaturgie: Thomas Laue · Stawrula Panagiotaki Bearbeitung der Inszenierung DIE LÜCKE (2014) Führung über die Keupstraße & Schauspiel Dauer: 40 Minuten Führung • Pause • 2 Stunden Vorstellung Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Aufführungen
| Schauspiel
Die Katze auf dem heißen Blechdach
Schauspiel Köln
aus dem Amerikanischen von Jörn van Dyck Der reiche »Selfmademan« Big Daddy feiert seinen 65. Geburtstag, und die gesamte Familie ist wieder unter einem Dach versammelt. Alle sind angereist: der ältere Sohn Gooper mit seiner schwangeren Ehefrau Mae und einem Haufen Kinder, sowie Brick mit seiner Frau Maggie, genannt »die Katze«. Doch die fröhliche Partystimmung beginnt schnell zu bröckeln. Während Maggie mit ihrem Kinderwunsch zu kämpfen hat und von der restlichen Familie unter Druck gesetzt wird, muss sie dabei zusehen, wie ihr Ehemann seine Depression mit Alkohol betäubt. Der ehemalige Rugby-Star Brick trauert seinem alten Leben und dem verstorbenen Mannschaftskameraden Skipper nach, mit dem ihn möglicherweise mehr als nur eine Freundschaft verband. Und dann macht die Nachricht von Big Daddys schwerer Krankheit die Runde und das Wettrennen um das Familienerbe beginnt. Tennessee Williams' DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH (1955) gehört zu den Meisterwerken des US-amerikanischen Well-Made-Play. Die Verfilmung mit Elizabeth Taylor und Paul Newman in den Hauptrollen als Maggie und Brick ist ein Film-Klassiker. Bastian Kraft, der am Schauspiel Köln zuletzt DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM inszenierte, bringt nun das große Lebenslügendrama auf die Bühne des Depot 1. Regie: Bastian Kraft Bühne: Nadin Schumacher Kostüm: Jelena Miletić Videodesign: Sophie Lux Live-Kamera: Jonathan Kastl Musik: Björn SC Deigner Licht: Michael Gööck Dramaturgie: Dominika Široká Mit englischen Übertiteln Dauer: 1 h 45 Min • keine Pause Hinweis: Die Produktion behandelt Themen wie Queerfeindlichkeit, Sexismus und Alkoholismus und bezieht sich indirekt auf Suizid. In der Produktion wird stroboskopisches Licht und laute Musik verwendet.
Aufführungen
| Schauspiel
Du, Alice
Schauspiel Köln
In einer Fassung von Johanna Rummeny und Antonia Ortmanns WERKSTÜCK Alice James: Schwester großer Intellektueller, seltsam, krank. Diagnose: »Hysterie«. Behandlung: strikte Bettruhe. So und so ähnlich wird Alice zu Lebzeiten beschrieben, denn das 19. Jahrhundert ist noch nicht vorbei, und die Zeit bietet kaum andere Kategorien an, um diese eigensinnige Frau zu begreifen. Alice James: Autorin? Vorreiterin der Frauenbildung? Ikone des frühen Feminismus? Unter anderen Umständen hätten diese Beschreibungen wohl überwiegen können. Denn innerhalb des eng gesteckten Rahmens, der ihr bleibt, lotet Alice die eigenen Handlungsmöglichkeiten aus. Sie widersetzt sich den Erwartungen, die die Gesellschaft und ihre Familie an sie und ihr Frausein stellen. Und schreibt sich in Form von Briefen und Tagebüchern in die Geschichte ein, die Einblicke in ihr Denken zulassen und uns die Sicht auf eine erstaunliche Person eröffnen. Die junge Regisseurin Antonia Ortmanns bringt Simone Scharberts poetische Anrufung an Alice James in einem intimen Setting auf die Bühne und begibt sich gemeinsam mit ihrem Team auf die Suche nach weiblicher Widerständigkeit und Solidarität. Ein Versuch der Annäherung an ein vergangenes Leben und das Aufbegehren gegen damalige wie heutige Strukturen. Regie: Antonia Ortmanns Bühne: Sarah HAUK Kostüm: Wiebke Barbara Dramaturgie: Johanna Rummeny Mit Stimmen von Yuri Englert und Familie sowie Ines Marie Westernströer. Dauer: 1 Stunde 10 Minuten • keine Pause Hinweis: In DU, ALICE werden die Themen psychische und körperliche Krankheit, Tod, Suizid und der Verlust nahestehender Personen angesprochen. Diese Themen werden sprachlich verhandelt, aber nicht körperlich-bildlich dargestellt.
Aufführungen
| Schauspiel
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
Schauspiel Köln
In einer Fassung von Bastian Kraft 1974: Eine junge Frau verlässt ihre Wohnung, um zu einem privaten Tanzvergnügen zu gehen. Vier Tage später stellt sie sich der Polizei und gibt an, einen Journalisten erschossen zu haben. Reue empfindet sie nicht. Was ist Katharina Blum in den vergangenen vier Tagen widerfahren? Was hat zu dieser dramatischen Entwicklung geführt? In Form von Protokollen, Berichten und Zeugenaussagen rekonstruiert Heinrich Böll in seiner berühmt gewordenen Erzählung die beispielhafte Geschichte einer Eskalation von Gewalt. Katharina Blum gerät in den Fokus der Boulevardpresse, weil sie sich impulsiv in einen gesuchten Terrorverdächtigen verliebt und ihm zur Flucht verhilft. Schutzlos sieht sie sich einer Kampagne ausgesetzt, die vor nichts Halt macht und nach Belieben alternative Wahrheiten in die Welt setzt. Mit DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM zeichnet Heinrich Böll das Bild einer zutiefst patriarchalen Gesellschaft, in der Populismus und Sexismus destruktiv zusammenwirken. Fünfzig Jahre nach dem Erscheinen der Erzählung bringt Regisseur Bastian Kraft den Text mit einem rein weiblichen Ensemble auf die Bühne des Depot 1. Bitte beachten Sie: Für die beste Sicht auf die englischen Übertitel, wählen Sie am besten Plätze ab Reihe 5. Regie: Bastian Kraft Bühne: Nadin Schumacher Kostüme: Jelena Miletić Musik: Björn SC Deigner Licht: Jürgen Kapitein Videodesign: Sophie Lux Live-Kamera: Jonathan Kastl Dramaturgie: Sibylle Dudek Mit englischen Übertiteln Dauer: 1 Stunde 40 Minuten • keine Pause
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| Schauspiel
GRMPF
Schauspiel Köln
Tröstlich ist: Die Bühnen Köln sind mit ihren Bauproblemen in dieser Stadt nicht allein. Das richtig Schlimme ist: Die Bühnen Köln sind mit ihren Bauproblemen in dieser Stadt nicht allein. Wallraf-Richartz, Waidmarkt, Römisch-Germanisches Museum, Zentralbibliothek, das Jüdische Museum und das Laurenz-Carré, die Nord-Süd U-Bahn und das Dom-Hotel. Ach, das Stadtarchiv darf nicht vergessen gehen. Mit Provisorien kennen die Kölner*innen sich aus, damit kann man hierzulande umgehen. Dafür hat nicht zuletzt auch der Dom gesorgt. Wurde die ewige Baustelle im Herzen der Stadt doch über die Zeit auf unnachahmliche Weise in die kölsche Weltsicht eingemeindet mit der Prophezeiung »Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter«. Noch ist die Welt nicht untergegangen, noch wird in Köln saniert, wenn auch viel zu lange und zu horrenden Kosten. Nach dem zweiten gerissenen Eröffnungstermin am Offenbachplatz bleibt dem Theater derweil nichts übrig, als die ausgefallenen Feste gebührend zu feiern. Der Lappen muss schließlich hoch, gerade im Interim. GRMPF ist der Versuch einer Eröffnungsgala, wenn auch zur falschen Zeit und am falschen Ort. Eine musikalische Baustelle zwischen Hochkultur und Rohbau, die die Abgründe der speditiven Bauabwicklung ausleuchtet, Pfusch und Klüngel beim Sanieren im bröckelnden Bestand schonungslos aufdeckt und im Dschungel der Baupläne und -container Schuldige sucht. Wie es der Titel GRMPF vermuten lässt: Eine Lösung hat auch das Schauspiel Köln nicht, dafür aber viel Trost zu einem moderaten Preis (Selbsteinschätzung). Mit GRMPF setzen Rafael Sanchez und der Schweizer Autor und Schauspieler Mike Müller ihre langjährige Zusammenarbeit fort. Zuletzt haben sie eine Bearbeitung von Goldonis DER DIENER ZWEIER HERREN für das Staatsschauspiel Dresden entwickelt. Regie: Rafael Sanchez Bühne: Eva-Maria Bauer Kostüme: Ursula Leuenberger Musikalische Leitung: Cornelius Borgolte Licht: Jan Steinfatt Video: Poutiaire Lionel Somé Dramaturgie: Jan Stephan Schmieding Dauer: 2 h 30 Min • mit Pause
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