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MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln

Das MAKK wurde 1888 gegründet und ist damit das zweitälteste Museum der Stadt Köln. Mit seiner umfangreichen Sammlung europäischen Kunsthandwerks und internationalen Designs ist es einzigartig in Nordrhein-Westfalen. Wie das Konzept der Dauerausstellung »Kunst und Design im Dialog«, das den Blick auf gleichzeitige Phänomene in der Kunst- und Designgeschichte ermöglicht: Piet Mondrian und Gerrit T. Rietveld, Oskar Schlemmer und Ludwig Mies van der Rohe, Josef Albers und Charles & Ray Eames, Christo und Ron Arad und viele andere Gegenüberstellungen bieten Einsichten in die jeweiligen Jahrzehnte. Auf der Webseite des MAKK können Sie die Ausstellung vor Ihrem Besuch in einem 360°-Rundgang erleben.

Die Vielfalt der Sammlungsobjekte, Stile, Materialien und Themen bestimmt auch das Ausstellungs- und Veranstaltungsangebot des Hauses. Ob Fotografie, Möbel, Schmuck, Mode, Porzellan oder zeitgenössisches Design – das MAKK versteht sich als lebendiges Forum. Veranstaltungsreihen wie cineMAKK mit ambitionierten Kinofilmen, MAKKfocus und MAKKfuture erweitern die Ausstellungen um Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops und widmen sich aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Regelmäßig werden im MAKK Preise für Design und Kunsthandwerk vergeben: »Kölner Design Preise/Toby E. Rodes Award«, »NRW Staatspreis für das Kunsthandwerk Manufactum« und »iphiGenia Gender Design Award«. Das Museum arbeitet eng mit Designer*innen, Hochschulen, Partnermuseen und der freien Szene der Kunst- und Kulturmetropole Köln zusammen. Dabei entstehen zukunftsweisende Projekte unter anderem in Sachen Barrierefreiheit und Diversität. App-Audioguides in Deutsch, Englisch und Leichter Sprache oder für Kinder, Jugendliche sowie blinde und sehbehinderte Menschen richten sich an spezielle Zielgruppen, um diese für das Museum zu begeistern.

Das MAKK bewahrt eine der vielfältigsten Schmucksammlungen mit bedeutenden Beispielen unterschiedlicher Schmucktypen von der Antike, über die Renaissance, das 19. Jahrhundert und den Jugendstil bis hin zum 20. und 21. Jahrhundert. Die bedeutende Sammlung aus 5000 Jahren Schmuck wird zukünftig in einer neuen Dauerausstellung präsentiert, die voraussichtlich 2022 eröffnet werden soll.

Seit 1989 ist das MAKK in dem nahe des Kölner Doms gelegenen Museumsbau von Rudolf Schwarz aus den 1950er Jahren untergebracht, der als Architekturikone gefeiert wird.

Kontakt

MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln
An der Rechtschule
D-50667 Köln

Telefon: 0221 221 23860
E-Mail: makk@stadt-koeln.de

 

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr
An Feiertagen 10 - 18 Uhr (Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), Allerheiligen, 2. Weihnachtsfeiertag)
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr
Montag geschlossen, außerdem an Karneval, Heiligabend (24.12.), 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr.

Eintrittspreise
Ständige Sammlung "Kunst + Design im Dialog": 4 €, ermäßigt 2 €, freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren
Ermäßigungen und freier Eintritt siehe makk.de

Verkehrsanbindung
Bahn, S-Bahn, U-Bahn, Bus: Station Dom/Hauptbahnhof
Parkhäuser: Dom, Opern Passagen, Brückenstraße

Barrierefreiheit siehe makk.de

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Bewertungen & Berichte MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln

© MAKK, Martin Klimas
Ausstellung

Faszination Schmuck

7000 Jahre Schmuckkunst im MAKK

Das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) eröffnet mit „Faszination Schmuck“ die erste umfassende Ausstellung seiner herausragenden Schmucksammlung. Mit 370 ausgewählten Exponaten werden sieben Jahrtausende Schmuckkunst in allen ihren Facetten präsentiert. Das Spektrum reicht von altorientalischen Gemmen des 5. Jahrtausends v. Chr. bis zu zeitgenössischen Schmuckarbeiten.

Das Konzept der Kuratorinnen Petra Hesse und Lena Hoppe sieht eine Kombination von chronologischen sowie epochen- und kulturübergreifenden Inhalten wie unter anderem Symbolik, Erinnerung, Luxus, Konventionen, Gender oder Identität vor. Die Themenstellungen ermöglichen vielfältige und individuelle Zugänge in den Bereich der Schmuckkunst. Sie führen beispielhaft in den Facettenreichtum der Schmuckgestaltung ein und geben Einblicke in die gesellschaftlichen, sozialen, emotionalen und symbolischen Aspekte des Schmucks.

Mit rund 1.700 Werken umfasst die Schmucksammlung des MAKK eine Zeitspanne von 7.000 Jahren – das macht ihre Einzigartigkeit und große Vielfältigkeit aus. Besondere Sammlungsschwerpunkte liegen auf Arbeiten der Antike, des Mittelalters und der Renaissance sowie des 19. Jahrhunderts.

Elisabeth Treskow, – die in Köln tätige und vielleicht renommierteste Goldschmiedin des 20. Jahrhunderts – stiftete dem MAKK ihre Sammlung antiker Gemmen sowie ihre Studiensammlung mit antikem Schmuck. Auch ihr eigenes Werk, das die antike Technik der Granulation wieder in die Schmuckkunst einführte, ist in der Sammlung vertreten.

Das 19. Jahrhundert – als eine der reichsten Epochen der europäischen Edelschmiedekunst – wartet mit Werken u.a. von Lucien Falize, Jules Wièse, Eugène Fontenay, Carlo Giuliano oder den Gebrüdern Castellani auf.

Aber auch zahlreiche andere Goldschmied*innen und Schmuckkünstler*innen des 20. und 21. Jahrhunderts sind in der Sammlung präsent, darunter René Lalique, Karl Gustav Hansen, Raymond Templier, Hildegard Risch, Ebbe Weiss-Weingart, Friedrich Becker, Emmy van Leersum, Peter Skubic, Falko Marx, Wendy Ramshaw, Peter Chang, Dieter Roth, E.R. Nele, Johanna Dahm, David Bielander, Annamaria Zanella, Svenja John, Karen Pontoppidan und Sam Tho Duong.

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Bewertungen & Berichte Faszination Schmuck

Ausstellung

„… für den geistigen Gebrauch“

Künstlerische Positionen aus der Sammlung Winkler

Die Sammlung Winkler zählt zu den richtungsweisenden Einzelstiftungen in der Geschichte des MAKK. Ihre besondere Struktur erlaubt es, ein in Europa einzigartiges Ausstellungskonzept dauerhaft zu präsentieren: Unter dem Titel „Kunst + Design im Dialog“ treffen Werke der Bildenden Kunst auf Zeitgenossen aus dem Bereich des internationalen Produktdesigns. Die Keimzelle der außergewöhnlichen Sammlung aber ist die Freie Kunst. Prof. Richard G. Winkler begann bereits in den 1970er Jahren, herausragende Bildwerke zu sammeln. Sein besonderes Interesse galt dabei Gemälden und Objekten, denen ein konstruktiv-konkreter künstlerischer Ansatz gemeinsam ist.

Aus Anlass seines 90. Geburtstags widmet das MAKK dem bedeutenden Stifter die Ausstellung „… für den geistigen Gebrauch“, die das Herzstück seiner Sammlungen mit selten gezeigten Objekten in den Fokus nimmt. Der Titel bezieht sich hierbei auf die Ausstellung „Zürcher Konkrete Kunst“ im Jahr 1949, zu der der Künstler Max Bill das Ziel dieser Kunstrichtung erläuterte. Es galt „Gegenstände für den geistigen Gebrauch zu schaffen“.

Obwohl das Zitat auf eine bestimmte Kunstrichtung um die Mitte des 20. Jahrhunderts bezogen ist, lässt es sich auch auf Objekte früherer und späterer Strömungen anwenden. Der Blick des Sammlers auf die innere Verwandtschaft der Kunststile und sein fundiertes Wissen um kunsthistorische Zusammenhänge wird hier sehr deutlich. Ein weiteres Charakteristikum – bezogen auf alle Winkler’schen Sammlungsgebiete – ist das Bestreben nach Vollständigkeit. So sind beispielsweise die vier bekanntesten Gründungsmitglieder der Zürcher Konkreten mit prominenten Werken in der Sammlung vertreten: Max Bill, Camille Graeser, Richard Paul Lohse, Verena Loewensberg. Von Richard Paul Lohse, der zwei grundsätzliche Bildsysteme entwickelte, sind daher natürlich auch beide Gattungen vorhanden – die Ausstellung bildet die Sammlungsidee als Mikrokosmos ab.

Russische Avantgarde: rein geistige Revolution versus „auf in die Fabrik“

In der Zeit zwischen 1905 und dem Ende der 1920er Jahre entwickelten sich in Russland in schneller Folge wegweisende Stilrichtungen für die Kunst des 20. Jahrhunderts. In der Sammlung Winkler liegt der Fokus auf den beiden einflussreichsten, aber gegensätzlichen Strömungen: dem Suprematismus und dem Konstruktivismus.

Kasimir Malewitsch begründete den Suprematismus, der eine „gegenstandslose Empfindung“ zur Darstellung bringen wollte. Diese sei das Höchste (lat. supremus). Ein treffendes Beispiel ist die Komposition „Studie Nr. 17“, Ende der 1920er Jahre datiert, eines/einer unbekannten Künstler*in, die in der Ausstellung präsentiert wird. Es handelt sich hier um einen sogenannten „magnetischen Suprematismus“, bei dem sich die Bildelemente anzuziehen scheinen.

Den Gegenpol bilden zeitgleich Künstler*innen rund um Alexander Rodtschenko, einem Mitbegründer des Konstruktivismus. Ziel dieser Richtung war die Betonung der technischen Entwicklung der Zeit und die Forderung nach Zweckmäßigkeit in der Kunst. Die Brüder Georgi und Wladimir Stenberg gehören zu den erfindungsreichsten Protagonisten dieses Stils. Ihre Raumkonstruktionen, die mit einem Werk von Georgi Stenberg ebenfalls in der Ausstellung vertreten sind, sollen an Brücken, Aufzüge, Kräne oder architektonische Gerüste erinnern.

De Stijl – Keimzelle der abstrakt-geometrischen und konstruktiv-konkreten Kunst

1917 schloss sich im südholländischen Leiden eine kleine Gruppe gleichgesinnter Künstler unter dem Namen „De Stijl“ (= Formgebung) zusammen, unter ihnen der Maler Piet Mondrian sowie der Maler und Kunsttheoretiker Theo van Doesburg. Auf van Doesburgs Initiative gab die Vereinigung auch eine gleichnamige Zeitschrift heraus, die bis 1928 die Ideen der progressiven Künstler*innen verbreitete.

Ziel der Gruppe war eine neue Gestaltung, für die insbesondere in der Anfangszeit Mondrian die theoretischen Fundamente legte. Er entwickelte ein rein geometrisches System mit horizontalen und vertikalen Linien und beschränkte die Farbskala auf die Grundfarben sowie Schwarz, Weiß und Grau. Wichtiges Merkmal war zudem die Vermeidung von Symmetrien. Diese Bildordnung übertrug er als „Neo-Plastizismus“ auch auf Architektur und Gegenstände.

Theo van Doesburg baute das System aus, indem er beispielsweise die Diagonale als dynamisches Prinzip in seine Kompositionen einbezog. Anders als Mondrian führte er ab den 1920er Jahren seine Formensprache auf mathematisch-geometrische Grundlagen zurück und prägte 1924 den Begriff „Konkrete Kunst“.

Bauhaus – universaler Anspruch und strenger Funktionalismus

Das 1919 in Weimar gegründete Kunstinstitut zielte auf eine breit angelegte Ausbildung mit geistig-künstlerischen und handwerklich-technischen Aspekten. Stand zu Beginn noch die „Vereinigung von Kunst und Handwerk“ im Vordergrund, verschoben sich die Intentionen über die „Einheit von Kunst und Technik“ bis hin zur „Bestimmung der Form durch Funktion und Kosten“. Insbesondere der letzte Aspekt sollte eine enge Verbindung zur industriellen Fertigung zur Folge haben.

Obwohl die Industrieproduktion der Bauhaus-Entwürfe nur in wenigen Ausnahmen und teilweise deutlich zeitversetzt gelang, entwickelte sich die Schule zu einem der einflussreichsten künstlerischen Institute des 20. Jahrhunderts.

Auch wenn einige Schüler*innen nur kurze Zeit am Bauhaus unterrichtet wurden, sind die von dort ausgegangenen schöpferischen Impulse in den Gemälden, Werbegrafiken und Plakaten, Farbstudien oder Architekturfotografien der Sammlung Winkler deutlich erkennbar.

Konkrete Kunst: Farbe und Form als Gegenstände

Im Gegensatz zu Abstrakter Kunst, in der Farbe und Form von sichtbaren Gegenständen, Natureindrücken oder Lebewesen abgeleitet werden, behandeln Künstler*innen der „Konkreten“ diese Bildelemente selbst als Gegenstände. Farbe und Form sind somit die Realien der Werke und lassen sich auf nichts außerhalb der Komposition zurückführen, besitzen also auch keinen symbolischen Charakter. Konkrete Kunst soll visuell nachvollziehbar und in einer exakten Technik ausgeführt sein.

Nach Theo van Doesburg, der den Begriff prägte, wurde der einflussreiche Künstler, Architekt und Entwerfer Max Bill einer der führenden Köpfe der Strömung. Er gründete in den 1930er Jahren die „Zürcher Schule der Konkreten“, zu der auch Verena Loewensberg und Richard Paul Lohse gehörten. Die Stilrichtung, die besonders in der Schweiz mittels bedeutender Ausstellungen und Publikationen wirkte, fand in ganz Europa Anhänger. Der Franzose François Morellet und der Schwede Olle Bærtling gehören zu ihren Repräsentanten.

ZERO: Alles auf Anfang!

1958 gründeten Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf die Künstlergruppe „ZERO“. 1961 schloss sich ihnen Günther Uecker an. Sie empfanden insbesondere die Werke der vorherrschenden Informellen Kunst als zu subjektiv und formlos, die verwendete Farbpalette als zu vermischt und dunkel. Demgegenüber wollten sie die Stilentwicklung quasi wieder auf „Null“ setzten, um einen künstlerischen Neuanfang zu ermöglichen. Zentrale Themen ihrer Arbeiten waren Licht, Feuer und Bewegung, die sie in unterschiedlicher Weise in ihren Werken hervorbrachten – mit lichtreflektierenden Rotoren, silbrigen Oberflächen, strahlenden Farben, Brandspuren oder genagelten Reliefs.

Obwohl sich die Gruppe 1966 wieder trennte, fanden ihre puristischen Ideen eine künstlerische Resonanz beispielsweise bei Almir Mavignier da Silva, Hermann Goepfert, Christian Megert oder Adolf Luther. Werke dieser Künstler sind ebenfalls in der Sammlung Winkler vertreten. Schließlich gab „ZERO“ auch wichtige Impulse für zeitgleiche und nachfolgende Strömungen wie Op(tical) Art oder Lichtkinetik.

Systemische Kunst – objektive Regeln, verblüffende Ergebnisse!

Der einflussreiche, anglo-amerikanische Kunstkritiker Lawrence Alloway, von 1961 bis 1966 Kurator am Guggenheim Museum in New York, organisierte dort 1966 die Ausstellung „Systemic Painting“ und prägte im selben Jahr den Ausdruck „Systemische Kunst“. Unter dem Begriff verstand er konstruktiv-geometrische Werke, die durch nachvollziehbare Regeln und zum Teil standardisierte Formen aufgebaut waren.

Künstler*innen dieser Richtung arbeiteten etwa mit mathematischen Formeln oder auch nach Zufallsprinzipien, die beispielsweise durch Würfeln oder mithilfe des Computers ermittelt wurden. Einer der frühesten Vertreter war Zdeněk Sýkora, der bereits ab Anfang der 1960er Jahre die Rechenmaschine als Hilfsmittel für seine Kompositionen in zwei aufeinanderfolgenden Werkreihen einsetzte. Der rationale Ansatz bezieht sich bei Repräsentant*innen der Systemischen Kunst häufig auch auf einander bedingende Serien.

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Ausstellung

Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zum Jugendstil

Dauerausstellung

In unserem aktuellen Rundgang erwarten Sie Highlights aus den historischen Sammlungen.

Rundgang 1 - Künste des Mittelalters:

Kunst der Gotik

Aus den regionalen Handwerkstraditionen, dem Erbe der Klosterwerkstätten und dem Formvokabular der Kathedralbauhütten waren im Laufe der Romanik jene Künste erwachsen, deren Erzeugnisse jetzt zunehmend auch das Repräsentations-, Schmuck- und Bequemlichkeitsbedürfnis der Bürger aufblühender Städte befriedigen musste.

Aus dieser Epoche ist neben christlichen Kunstwerken erstmal in größerem Umfang auch das weltliche, künstlerisch gestaltete Gebrauchsgerät erhalten. Reich differenziertes Mobiliar, hölzerne Wandverkleidungen, große farbenfrohe Wirkteppiche oder Kessel, Eimer, Kannen und Flaschen aus gegossenem Messing oder Zinn.

Bemerkenswerteste kleine Kunstwerke dieser höfisch-ritterlichen Zeit waren vor allem Minnekästchen mit Reliefs, Malerei oder Intarsien geschmückte Liebes- und Brautgeschenke, in denen Schmuck oder Dokumente verwahrt wurden.

Quellen des mittelalterlichen Kunsthandwerks

Wie stark neben der einheimischen Tradition die künstlerischen Antriebskräfte der deutschen mittelalterlichen Kunst von früheren Kulturkreisen genährt wurde, wird hier beispielhaft an zwei unterschiedlichen Zweigen des Kunsthandwerks deutlich: an der Glaskunst und der Schmuckkunst.

In beiden Bereichen hatten die Mittelmeerländer seit der Antike eine kontinuierliche Entwicklung von anderthalb Jahrtausenden aufzuweisen. Während dieses Zeitraums hatte es wiederholt in den unterschiedlichsten Zentren ausgesprochene Blütezeiten beider Kunstgattungen gegeben.

Nicht nur auf dem Wege des Handels, sondern sicher auch durch Reisende und vor allem durch Kreuzzugsteilnehmer mochten solche Beispiele antiker, byzantinischer oder auch islamischer Kunstfertigkeit über die Alpen gekommen sein und hier zur Anregung der einheimischen Künstler beigetragen haben.
Schatzkunst des Mittelalters

Die überwiegende Zahl der erhaltenen mittelalterlichen Kunstwerke und Preziosen dienten den Aufgaben des damals vermögendsten Auftraggebers, der Kirche.

Neben den Werken berühmter Bildschnitzer wie Tilman Riemenschneider und Maler wie Hans Memling oder den mit großem künstlerischem Aufwand verzierten Bucheinbänden der heiligen Schriften, neben Kreuzen, Kelchen, Hostienbüchsen und Reliquiaren hatten in dieser Zeit die profanen Kunstwerke nur erst einen kleinen Platz: Spielfiguren und Spielsteine, Besteckgriffe, Leuchterfiguren, figürliche Gießgefäße (Aquamanile) oder freie Kleinplastik zeigen aber eine ausgeprägte Lust zu lebensnaher, drastischer Modellierung und phantasiereicher Erfindung.

In jedem Fall entspricht die künstlerische Gestaltungskraft dem Reichtum der verwendeten Materialien (Gold, Silber, Messing, Eisen, Elfenbein, Perlmutt, Email, Edelsteine) und deren Verarbeitungstechniken.

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Ausstellung

Kunst + Design im Dialog

Dauerausstellung

In unserer Designausstellung treffen Sie auf Designklassiker und (Kunst-)Ikonen des 20. Jahrhunderts.

Rundgang 2 - Design

Die Designabteilung mit Sammlung Winkler

Im Zuge der Industrialisierung und den damit verbundenen, rasch fortschreitenden technischen Möglichkeiten änderten sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Bedingungen der Produktion von Gütern. Das klassische Kunsthandwerk bekam Konkurrenz durch eine neue Disziplin, die im Laufe des 20. Jahrhunderts „Design“ genannt wurde. Das Industrieprodukt, das anfänglich rein auf seinen Nutzen ausgerichtet war – Sicherheitsnadel oder Büroklammer sind gute Beispiele dafür –, wurde zunehmend auf seine ästhetischen Qualitäten hin befragt und ausgerichtet. Der französisch-amerikanische Formgestalter Raymond Loewy (1893-1986) brachte es schließlich auf den Punkt: „Hässlichkeit verkauft sich schlecht“.

Wie aber entstehen gute und ansprechende Industrieprodukte? Und ist Design völlig losgelöst von Kunst und Kunsthandwerk zu betrachten? Das MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln wurde 1888 als Kunstgewerbemuseum gegründet. Sein Fokus lag auf kunsthandwerklich hochstehenden Erzeugnissen der vergangenen Epochen. Jedoch bereits ab den 1920er Jahren trat neben das Sammeln kunstgewerblicher Gegenstände auch das Interesse an industriell hergestelltem Gerät. Spätestens seit den 1970er Jahren wurden gezielt mustergültige Industrieprodukte sowie formal und technisch innovative Objekte gesammelt. 2005 erhielt diese qualitätvolle Design-Sammlung eine entscheidende Veränderung, die sie zu einer einzigartigen Kollektion in Europa werden ließ: Prof. Dr. Richard G. Winkler stiftete dem MAKK über 700 Objekte europäischer und nordamerikanischer Provenienz. Die großartige Sammlung besteht aus Designprodukten, aber auch aus Werken der Bildenden Kunst des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. So konnte die Design-Abteilung 2008 in „Kunst + Design im Dialog“ umbenannt werden. Sie repräsentiert nahezu alle namhaften Designerinnen und Designer, Hersteller und Manufakturen und bringt diese in Beziehung zu Gemälden und Plastiken bedeutender internationaler Künstlerinnen und Künstler.

In der Abteilung „Kunst + Design im Dialog“ wird Design nicht als isoliertes Phänomen dargestellt, sondern im Kontext von kunstwissenschaftlichen Epochen und Stilen sowie im internationalen Vergleich anschaulich und begreifbar gemacht.

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Film

cineMAKK

Filmvorführungen an jedem 1. Donnerstag im Monat (Langer Donnerstag/KölnTag). Das Museum ist bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt in die Ausstellungen ist für Kölner*innen frei und für Nicht-Kölner*innen ab 17 Uhr ermäßigt (außer an Feiertagen).

Eintritt jeweils 6 €, nur Abendkasse, keine Reservierungen.
In Zusammenarbeit mit der Kinogesellschaft Köln.
Bitte tragen Sie einen Mund-Nase-Schutz.

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Film

cineMAKK:
Über den Dächern von Nizza

1955 • 107’ • FSK 12 • Regie: Alfred Hitchcock

Als es an der malerischen französischen Riviera immer wieder zu Diebstählen kommt, wird schnell der ehemalige Langfinger John Robie (Cary Grant) verdächtigt. Er machte sich einst als Juwelenräuber "Die Katze" einen Namen machte, ist inzwischen jedoch geläut. Da ihm die Polizei auf den Fersen ist, macht sich John selbst daran, den Gauner zu überführen und verliebt sich währenddessen in die zauberhafte Millionärstochter Frances (Grace Kelly).

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Führung

Führungen im MAKK

Wir bieten öffentliche Führungen zur Sammlung oder den Sonderausstellungen.
Darüber hinaus bietet der Museumsdienst buchbare Führungen für Erwachsenengruppen an.

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Ausstellung virtuell

Kunst-Stücke - Online-Führer durch die Sammlungen

In loser Folge bauen wir für Sie einen Online-Führer durch die Sammlungen auf. Nach und nach können Sie das Beste aus allen Sparten des Kunsthandwerks, aus Design und Kunst schon vor Ihrem Besuch in Augenschein nehmen. Viel Vergnügen dabei!

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Kinderprogramm

super MAKKx

Alles ist Design

Modedesign, Autodesign, Schmuckdesign, Mediendesign – was bedeutet Design eigentlich genau?
Es sind nicht nur die seltene oder teure Objekte, die etwas mit Design zu tun haben: Zahnbürsten, Sprudelwasserflaschen, Türklinken – alles ist Design!
Heute werden immer schneller neue Sachen erfunden. Deshalb müssen Designer und Designerinnen auch immer wieder neue Ideen haben und sich neuen Aufgaben stellen. Es ist zum Beispiel nicht so einfach, ein Auto, ein Radio oder ein Mobiltelefon zu gestalten, wenn es so etwas vorher gar nicht gegeben hat. Dazu kommen auch immer neue Anforderungen, zum Beispiel: Wird das Material umweltfreundlich sein? Wird ein Stuhl die Wirbelsäule oder die Gelenke des Nutzers schonen?

Hier könnt ihr einige Stücke aus unserer Design-Abteilung näher kennenlernen. Zugleich ist das eine Einladung, unser Museum zu besuchen und bei der Begegnung mit den originalen Werken weitere Entdeckungen zu machen.
Wenn du möchtest, begleitet dich dann ein Hörspiel bei deinem Gang durch die Ausstellung. Es ist Teil unserer Audioguide-App und kann kostenfrei im Museum auf deinem Smartphone oder dem deiner Begleitung heruntergeladen werden. Übrigens: Kinder haben bei uns freien Eintritt.

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Souvenir

MAKKeditionen

Kölns kleinster Museumsshop

Die ausgewählten Design- und Schmuckstücke sind in den Fenstern des Foyers und der Garderobe des MAKK rund um die Uhr 7/24 zu sehen und können im Museum erworben werden oder schreiben Sie uns eine E-Mail an makk@stadt-koeln.de.

„Kölsch Gold“ ist der Name des Thonet Stuhls 118 des Design-Shootingstars Sebastian Herkner als Sonderedition. Die auf 77 Exemplare limitierte Edition zeichnet sich durch die Farbe aus, den Herkner mit Blick auf das Kölner Bier gewählt hat. Der Bugholz-Stuhl mit Wieder Geflecht schreibt die Tradition des legendären Thonet-Klassikers fort, der als besonderer Schwerpunkt in den Sammlungen des MAKK vertreten ist.

Alle Editionen haben einen konkreten Bezug zum Museum und dessen Sammlungen. Die exklusiv für das MAKK entworfene Halskette „vis-a-vis“ des Künstlers Lutz Fritsch, bekannt u.a. durch das Werk „Standortmitte“ in Köln und Bonn, nimmt typische Elemente seiner skulpturalen Arbeiten in Form und Farbe auf und steht im Dialog mit dem Ausstellungsmotto des Museums: die Beziehung von Design und Kunst.

Die unisex Tasche „Vega“ ist eine der beliebtesten Kreationen bei Ross & Rind am Eigelstein. Maren Dessel setzte sich für die Sonderedition der „Vega“ fotografisch mit den sichtbaren und unsichtbaren Strukturen des Museums auseinander. Im Verborgenen innerhalb der Tasche – gedruckt auf dem Baumwollstoff des Innenfutters –werden sie sichtbar.

Die Kölner Lichtdesignerin Isabel Hamm entwirft für Architekten oder Privatkunden. Mit der Leuchte „Twig“ präsentiert sie erstmals eine Edition, limitiert auf 10 Exemplare. Die Form erinnert an die Verästelungen eines Baumes. Dabei ist das Spiel von Materialien, Oberflächen, Formen und Proportionen der einzelnen Elemente fein aufeinander abgestimmt.

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Ausstellung virtuell

360°-Rundgang: Kunst + Design im Dialog

Der neue 360°-Rundgang durch die ständige Museumsausstellung „Kunst + Design im Dialog“ ist ein digitales Format, das den Museumsbesuch perfekt ergänzt. 100 Objekte können Sie im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Lupe nehmen“: durch Zoomen der Objektbilder erkennen Sie jedes Detail und können sich anhand ausführlicher Texte informieren. Durch Kurzinformationen zu jedem der über 500 Exponate werden Sie zu Ausstellungsexpert*innen.

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MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln

Das MAKK wurde 1888 gegründet und ist damit das zweitälteste Museum der Stadt Köln. Mit seiner umfangreichen Sammlung europäischen Kunsthandwerks und internationalen Designs ist es einzigartig in Nordrhein-Westfalen. Wie das Konzept der Dauerausstellung »Kunst und Design im Dialog«, das den Blick auf gleichzeitige Phänomene in der Kunst- und Designgeschichte ermöglicht: Piet Mondrian und Gerrit T. Rietveld, Oskar Schlemmer und Ludwig Mies van der Rohe, Josef Albers und Charles & Ray Eames, Christo und Ron Arad und viele andere Gegenüberstellungen bieten Einsichten in die jeweiligen Jahrzehnte. Auf der Webseite des MAKK können Sie die Ausstellung vor Ihrem Besuch in einem 360°-Rundgang erleben.

Die Vielfalt der Sammlungsobjekte, Stile, Materialien und Themen bestimmt auch das Ausstellungs- und Veranstaltungsangebot des Hauses. Ob Fotografie, Möbel, Schmuck, Mode, Porzellan oder zeitgenössisches Design – das MAKK versteht sich als lebendiges Forum. Veranstaltungsreihen wie cineMAKK mit ambitionierten Kinofilmen, MAKKfocus und MAKKfuture erweitern die Ausstellungen um Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops und widmen sich aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Regelmäßig werden im MAKK Preise für Design und Kunsthandwerk vergeben: »Kölner Design Preise/Toby E. Rodes Award«, »NRW Staatspreis für das Kunsthandwerk Manufactum« und »iphiGenia Gender Design Award«. Das Museum arbeitet eng mit Designer*innen, Hochschulen, Partnermuseen und der freien Szene der Kunst- und Kulturmetropole Köln zusammen. Dabei entstehen zukunftsweisende Projekte unter anderem in Sachen Barrierefreiheit und Diversität. App-Audioguides in Deutsch, Englisch und Leichter Sprache oder für Kinder, Jugendliche sowie blinde und sehbehinderte Menschen richten sich an spezielle Zielgruppen, um diese für das Museum zu begeistern.

Das MAKK bewahrt eine der vielfältigsten Schmucksammlungen mit bedeutenden Beispielen unterschiedlicher Schmucktypen von der Antike, über die Renaissance, das 19. Jahrhundert und den Jugendstil bis hin zum 20. und 21. Jahrhundert. Die bedeutende Sammlung aus 5000 Jahren Schmuck wird zukünftig in einer neuen Dauerausstellung präsentiert, die voraussichtlich 2022 eröffnet werden soll.

Seit 1989 ist das MAKK in dem nahe des Kölner Doms gelegenen Museumsbau von Rudolf Schwarz aus den 1950er Jahren untergebracht, der als Architekturikone gefeiert wird.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr
An Feiertagen 10 - 18 Uhr (Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Pfingstmontag, Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober), Allerheiligen, 2. Weihnachtsfeiertag)
Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 - 22 Uhr
Montag geschlossen, außerdem an Karneval, Heiligabend (24.12.), 1. Weihnachtsfeiertag, Silvester und Neujahr.

Eintrittspreise
Ständige Sammlung "Kunst + Design im Dialog": 4 €, ermäßigt 2 €, freier Eintritt für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren
Ermäßigungen und freier Eintritt siehe makk.de

Verkehrsanbindung
Bahn, S-Bahn, U-Bahn, Bus: Station Dom/Hauptbahnhof
Parkhäuser: Dom, Opern Passagen, Brückenstraße

Barrierefreiheit siehe makk.de

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