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Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele

Das traditionsreiche Schauspiel Frankfurt ist das größte Sprechtheater in der Rhein-Main Region und als überregional profilierte Bühne auch deutschlandweit viel beachtet. Neben den Produktionen schafft das Schauspiel Frankfurt in der BOX und im Chagallsaal mit der Reihe der X-Räume Orte für Begegnungen, Diskussionen und Werkschauen, bei denen sich Künstler und Künstlerinnen präsentieren, Zuschauer nachfragen und Bürger und Bürgerinnen der Stadt ins Gespräch kommen.

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Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele
Neue Mainzerstr. 15
D-60311 Frankfurt am Main

Telefon: +49 (0)69 / 13 40 400
E-Mail: info@schauspielfrankfurt.de

Bewertungschronik

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Bewertungen & Berichte Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele

Schauspiel

Das Bildnis des Dorian Gray

nach Oscar Wilde
mit einem Kommentar von Marcus Peter Tesch

Premiere: 12.12.2025

Der junge Dorian Gray steht dem Künstler Basil Modell, der ihn auf Leinwand verewigt. Als Dorian in den Bann des zynischen Dandys Lord Henry gerät, beginnt er ein ausschweifendes Leben des kompromisslosen Hedonismus. Immer weiter steigert sich das toxische Verhältnis zwischen Lord Henry, Basil und Dorian. Doch die Ausschweifungen bleiben nicht konsequenzlos und es zeigen sich Spuren des Verfalls – aber nur auf dem Bildnis. Es degeneriert, abgeschirmt und versteckt vor den Augen der Öffentlichkeit, zur grotesken Fratze, während Dorians Äußeres ewig jung, makellos und schön bleibt.

Der Klassiker von Oscar Wilde über die (Un-)vergänglichkeit von Schönheit und verstecktes Begehren wird ergänzt und fortgeschrieben mit Texten des Dramatikers Marcus Peter Tesch, der in seinem Schreiben der Geschichte von Körpern und Körperbildern nachfühlt und diese in die Gegenwart holt. Regisseur Ran Chai Bar-zvi wurde zuletzt mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet und zum Festival »Radikal jung« eingeladen. Seine bildstarken Inszenierungen begegnen auch existenziellen Stoffen mit einer großen Leichtigkeit, ohne deren ernsten Kern zu verharmlosen. Mit »Das Bildnis des Dorian Gray« feiert Ran Chai Bar-zvi sein Debüt am Schauspiel Frankfurt.

Regie und Bühne: Ran Chai Bar-zvi
Kostüme: Belle Santos
Musik: Evelyn Saylor
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
Licht: Frank Kraus

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Schauspiel

Paradies­vögel

von Martina Droste

Premiere: 30.1.2026

Stell dir vor, dein Leben hat gerade erst so richtig angefangen und multiple Krisenlandschaften verstellen dir die Sicht auf die Zukunft. Gleichzeitig steigen die Anforderungen, um beim strammen Marsch nach vorn dabei zu sein. Wer darf mitmachen? Und wohin geht es überhaupt?
Sinnkrisen, Verlustängste, Depression, Todessehnsucht: Kein Paradies in Sicht.
Wie geht Trauern? Woher kommen Lebenswille, Wut, Kampfgeist?
Wie entstehen Zusammenhänge? Ein Ensemble im Jungen Schauspiel macht sich auf Umwege.

Konzept und Regie:: Martina Droste
Bühne und Kostüme: Michaela Kratzer
Musik: Max Mahlert
Chorische Einstudierung: Christina Lutz
Licht: Valentin Wittig

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Schauspiel

Spiel des Schwebens

von Anja Hilling

Irren ist menschlich. Unsere Irrtümer, Fehler und Schwächen, so scheint es, sind unweigerlich und für alle Zeit Teil der Bedingungen unserer Existenz: denn schon unser Geborensein in die Welt ist ein Eintritt in die Unvollkommenheit jener, die uns aufziehen, beschützen – und beschädigen. So war es immer. Aber muss es immer so bleiben? Darf es so bleiben? Wenn die neue Welt, die wir geschaffen haben, die Grundlagen unserer eigenen Existenz zu zerstören droht – braucht es dann nicht einen neuen Menschen? Ohne Trauma, ohne Fessel, verwurzelt allein im Augenblick – so soll Miko aufwachsen, Kind einer Zukunft, die beinahe bereits begonnen hat. Vesna und Nils schließen einen Vertrag mit Kali, einer nicht-menschlichen Erziehungsberaterin, die verspricht, ihre Tochter zu befreien von den Nachteilen der Herkunft. Bald schon zeigt sich, dass Kali weitaus mehr bewirkt als erhofft – oder befürchtet. Was für ein Mensch wird Miko sein? Gibt es eine Grenze dessen, was wir als »menschlich« betrachten? Und wenn ja: Ist die Grenze ein Irrtum gewesen?

Anja Hillings neues Stück stellt faszinierende Fragen von beunruhigender Aktualität. Künstliche Intelligenz ist eine technologische Realität, deren Folgen wir noch lange nicht überblicken. Wie weit sind wir bereit, zu gehen?

Regie: Christina Tscharyiski
Bühne: Marlene Lockemann
Mitarbeit Bühne und Kostüm: Nora Schreiber
Kostüme: Miriam Draxl
Musik: Cornelia Pazmandi
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
Licht: Frank Kraus

ca. 1 Stunde 15 Minuten, keine Pause

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Schauspiel

Cold Case: Gretchen brennt

Ein musikalischer Abend von und mit Smilla Zorn & Awesome Universe

Die Gerichtsakte vom Fall der Susanna Margaretha Brandt wurde 1772 geschlossen, aber rätselhaft bleibt ihr tragisches Schicksal bis heute. Bekannt wurde ihre Geschichte durch die Bearbeitung Goethes für seine berühmte Gretchenfigur in »Faust«. Aber wird diese Behandlung der realen Lebensgeschichte der Frankfurter Dienstmagd gerecht? Welche Not steckte hinter dem Verbrechen, für das sie auf der Hauptwache mit dem Tode bestraft wurde?

Als Akt der Selbstermächtigung und des Empowerments veranstaltet das Dark-Pop-Duo Smilla Zorn & Awesome Universe, bestehend aus Ensemblemitglied Lotte Schubert und Musiker Thorsten Drücker, ein feierlich-sehnsüchtiges Clubkonzert. Sie legen mit ihren melancholisch-ehrlichen Texten und sphärischen Klängen den Finger in die Wunde, erzählen vom Schmerz, aber auch von der Hoffnung auf Glück. Hier treffen sie auf die Biografie der Frankfurterin, deren Themen nichts an Aktualität eingebüßt haben: prekäre Lebensbedingungen, Unterdrückung von Frauen im patriarchalen System, Schwangerschaftsabbrüche und ihre strafrechtlichen Folgen. Mit dokumentarischen Mitteln entwickelt die Band einen vielschichtigen Abend, der Fiktion mit Historischem, Persönliches mit Allgemeingültigem vereint und dabei derjenigen eine Stimme gibt, die zeit ihres Lebens überhört wurde.

Konzept und Musik: Lotte Schubert, Thorsten Drücker
Szenische Einrichtung: Marlon Otte
Bühne und Video: Kaethe Olt
Kostüme: Henrike Reller
Dramaturgie: Jana Fritzsche
Licht: Valentin Wittig
Erstellung Video: Shania Casado Cimring

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Schauspiel

So langsam, so leise

von Björn SC Deigner

»Ich weiß, dass wir darüber nicht reden können … Aber findest du nicht, dass diese ganze Sache mehr als nur ironisch ist? Dieser ganze Zerfall hier: Es ist erbärmlich und zugleich – konsequent … Ich weiß nicht, was ich verbrochen habe, dass das nun alles auf mich zurückfällt. Aber vermutlich braucht es gar keine Schuld für diese Strafe.« Eigentlich wollte Karen ihrem Vater nur einen Besuch abstatten, doch dessen Demenz und der Dauerregen zwingen sie, zu bleiben. Die unhaltbare Situation spült die Dämonen der Vergangenheit an die Oberfläche und plötzlich ist da ein Hund und die drängende Frage, ob der Hang hält.

Es ist eine Welt, die sich buchstäblich vor den eigenen Augen aufzulösen scheint: Extremwetterereignisse bedrohen sicher geglaubte Rückzugsorte, die schwindenden Erinnerungen lassen die Identität bröckeln und reißen zugleich alte Wunden von neuem auf. Es ist ein Scheideweg, an dem die Protagonistin Karen steht. Doch woher kommt er und wohin wird er sie führen?

Die Regisseurin Luise Voigt wurde mit ihrer Inszenierung »Die Gewehre der Frau Carrar /Würgendes Blei« mit Texten von Björn SC Deigner zum Theatertreffen 2025 eingeladen. Mit der Eröffnung der Kammerspiele setzen die Regisseurin und der Autor ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Zugleich stellt sich die für ihre außergewöhnlich starken inhaltlichen und ästhetischen Zugriffe bekannte Regisseurin mit dieser Arbeit erstmals am Schauspiel Frankfurt vor.

Regie: Luise Voigt
Bühne und Kostüme: Maria Strauch
Musik und Video: Nicolas Haumann
Choreografie: Minako Seki
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
Licht: Jan Walther

ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

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1 Schauspiel

Heute leider Konzert!

mit Liedern und Texten von Georg Kreisler

Aufgewachsen als jüdisches Kind im Wien der 1920er Jahre, flieht Georg Kreisler mit seiner Familie 1938 in die USA und muss dort »Jude üben statt Klavier«. Nach einem Durchbruch als Musiker, Entertainer und Komponist in New York kehrt er in seine Heimatstadt zurück, die noch immer von antisemitischen Furchen durchsetzt ist. Also stellt sich Kreisler dieser neuen Wirklichkeit - mit bitterbösem Humor singt er Lieder und schreibt gesellschaftskritische Texte, in denen er alle, aber auch wirklich alle Akteure der Gesellschaft aufs Korn nimmt.

Martha Kottwitz stellt mit erzählerischen, poetischen und dramatischen Versatzstücken aus Kreislers Texten und Liedern einen vielseitigen musikalischen Abend zusammen, der weit mehr bietet als eine Nacherzählung seines bewegten Lebens. Mit geschärftem Witz lässt er uns nachdenken über die Welt, in der wir leben. Ein schonungs-, aber nicht hoffnungsloser Blick in den Abgrund.

Regie: Martha Kottwitz
Bühne und Video: Marco Pinheiro
Kostüme: Mirjam Kiefer
Musikalische Einrichtung: Christina Lutz
Dramaturgie: Jana Fritzsche
Licht: Jan Walther

1 Stunde 40 Minuten ohne Pause

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Schauspiel

Wir haben es nicht gut gemacht

nach dem Briefwechsel von Ingeborg Bachmann und Max Frisch
Bühnenfassung Susanne Frieling

Liebe und Verletzung, Nähe und Distanz, Bewunderung und Abstoßung – all dies steckt in der Liebesbeziehung eines der berühmtesten Paare der deutschsprachigen Literatur. Ingeborg Bachmann ist eine gefeierte Lyrikerin, Star der Gruppe 47. Das legendäre Spiegel-Cover von 1954 hat sie ikonisch werden lassen. Max Frisch, ebenfalls erfolgreicher Autor, ist mit der Inszenierung seines Stückes »Biedermann und die Brandstifter« beschäftigt, als beide sich erstmals begegnen. Es ist das Frühjahr 1958. Frisch schreibt der jungen Autorin, wie begeistert er von ihrem Hörspiel »Der gute Gott von Manhattan« ist, Bachmanns Antwort darauf vom Juni desselben Jahres ist der Beginn eines Briefwechsels, der von eben diesem Kennenlernen bis etliche Jahre über die Trennung hinaus andauert.

Die junge Regisseurin Susanne Frieling inszeniert die zugleich intime und literarische Liebesgeschichte als bewegendes Portrait zweier großer Schriftsteller:innen.

Regie: Susanne Frieling
Bühne: Devin McDonough
Kostüme: Anna Sünkel
Musik & Video: Max Windisch-Spoerk
Dramaturgie: Katrin Spira

1 Stunde 40 Minuten ohne Pause

Wir weisen Sie darauf hin, dass bei der Aufführung an einigen Stellen stroboskopartige Lichteffekte zum Einsatz kommen.

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Schauspiel

Dingens

von Hanoch Levin
aus dem Hebräischen von Matthias Naumann

Fogra wird heiraten und niemand hat sich die Mühe gemacht, Dingens einzuweihen. Dingens ist der entfernte Verwandte und Untermieter von Fogras Eltern, Klamanope und Teigalech, und seine Kränkung ist der Auftakt zu diversen brutalen Machtspielen in der Familie und ihrer Umgebung.

Hanoch Levin, Israels bekanntester und kontroversester Dramatiker, portraitiert in diesem Stück eine Gesellschaft, in der das Glück des Einen nur auf Kosten des Anderen zu haben ist, in der die Menschen ihr Selbstwertgefühl aus der Misere der anderen ziehen. Der bedauernswerte Dingens steht in dieser Versuchsanordnung, die bar jeder Solidaritätsregung ist, am Ende der Nahrungskette und begehrt wütend gegen die Missachtung seiner Mitmenschen auf. Die anderen Figuren sind sich einig in ihrer Ablehnung von Dingens, drohen sich aber gegenseitig auch permanent Liebesentzug und Grausamkeiten an – die Eheleute wenden sich gegeneinander, Fogra hält alle, einschließlich ihrer Eltern, zum Narren, eine zarte Liebeshoffnung wird im Keim erstickt.

In einer Inszenierung der israelischen Regisseurin Sapir Heller wird diese groteske, bitterböse Komödie des 1999 verstorbenen Levin zum ersten Mal auf einer deutschsprachigen Bühne präsentiert. Hellers verdichtete und zugespitzte Spielfassung des Textes wird begleitet von Kompositionen des bekannten Jazzmusikers Omer Klein.

Regie: Sapir Heller
Bühne & Kostüme: Ursula Gaisböck, Sophia Profanter
Musik: Omer Klein
Dramaturgie: Eivind Haugland
Licht: Ellen Jaeger

ca. 2 Stunden, keine Pause

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Phädra, in Flammen

von Nino Haratischwili

Über Athen hängt ein trügerischer Stillstand. Der alte König Theseus hat unlängst wieder einmal verkündigt, sich von der Macht zurückziehen zu wollen – doch folgten den Worten bislang keine Taten. Die Königin Phädra versinkt in gelangweilter Ohnmacht innerhalb den beengenden geistigen, formalen und moralischen Strukturen des Hofstaats. Derweil ist hinter den Kulissen ein erbitterter Kampf um Einfluss entfacht. Als Thronfolger ist Demophon – erstgeborener Sohn des Herrscherpaars – auserkoren. Seine Heirat mit Persea ist bereits arrangiert, um die politischen Verhältnisse weiter zu stabilisieren und die Machtübergabe einzuleiten. Doch statt sich in ihr Schicksal zu fügen, bringt Persea durch ihr unbeugsames Handeln die politischen und persönlichen Verhältnisse ins Wanken.

Die Autorin Nino Haratischwili greift in ihrem neuen Stück den Mythos um die legendäre Königin Phädra auf. Haratischwili verwebt Motive des antiken Mythos mit gegenwärtigen Fragestellungen von Sexualität, Emanzipation, Privilegien und Machtpolitik. Das Stück zeugt vom System im Umbruch, in dem progressives Denken und regressive Kräfte miteinander um Deutungshoheit ringen. Regisseur Max Lindemann stellt in seiner Inszenierung das Schwanken der Figuren zwischen persönlichem und politischem Verlangen ins Zentrum.

Entstanden im Rahmen des Berliner Ensemble-Dramatiker:innen-Fonds, unterstützt durch die Heinz und Heide Dürr Stiftung.

Regie: Max Lindemann
Bühne: Signe Raunkjær Holm
Kostüme: Eleonore Carrière
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
Licht: Jan Walther

Dauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

Wir weisen Sie darauf hin, dass bei der Aufführung an einigen Stellen Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.

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Schauspiel

NSU 2.0

Stückentwicklung und Regie: Nuran David Calis
Auftragswerk des Schauspiel Frankfurt

Keine Fiktion, sondern Realität: Am 02. August 2018 erhält die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız eine Morddrohung. Mit der Unterschrift »NSU 2.0« beziehen sich die Verfasser:innen auf die Gruppe »Nationalsozialistischer Untergrund«, deren Terror zwischen 2000 und 2007 mindestens zehn Menschen zum Opfer gefallen waren. Die Suche nach der Herkunft des Schreibens führt zu einem Computer im Frankfurter Polizeirevier 1 und zu einer Chatgruppe unter Polizeibeamt:innen, in der Hakenkreuze und Judenwitze ausgetauscht werden. Je länger ermittelt wird, desto klarer tritt zutage: Die Behörde, die Bürger:innen wie Başay-Yıldız vor Terror und Extremismus beschützen soll, hat ein massives Problem mit Rechtsextremen in den eigenen Reihen. Wie weit reichen rechtsextreme Netzwerke in unserer Stadt? Und was bedeutet das für Politik, Bürger:innen und Betroffene?

Regie: Nuran David Calis
Bühne: Anne Ehrlich
Kostüme: Anna Sünkel
Video und Recherche: Karnik Gregorian
Komposition und musikalische Einrichtung: Vivan Bhatti
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt

Die Produktion wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Dauer: ca. 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

Inhaltswarnung
Die Produktion enthält Aussagen, die diskriminierend, rassistisch und sexistisch sind sowie zur Gewalt aufrufen. Zuschauer:innen könnten dies beunruhigend finden.

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Schauspiel

Die verlorene Ehre der Katharina Blum

von Heinrich Böll
Bühnenfassung von John von Düffel

Die 26-jährige Katharina Blum steht unter Verdacht, Mitwisserin einer umfangreichen Betrugsaffäre zu sein, nachdem sie eine Karnevalsparty mit einem gewissen – und ihr bis dato unbekannten – Ludwig Götten verließ. Nicht nur wird sie daraufhin stundenlang von der Polizei befragt, vor allem startet die ZEITUNG einen wahrhaftigen Shitstorm gegen die junge Hauswirtschafterin. Blum wird öffentlich als Mittäterin und »Flittchen« diffamiert, Aussagen von ihr nahestehenden Personen werden umformuliert und verfälscht wiedergegeben, die Boulevardredakteure lassen nicht mehr von ihr ab.
»Wie Gewalt entstehen kann und wohin sie führt« lautet der erweiterte Titel dieser 1974 erschienenen Erzählung des Schriftstellers Heinrich Böll. Denn durch die Kampagne gegen Katharina Blum wird diese wirklich zur Täterin und erschießt den dafür verantwortlichen Journalisten.

Heinrich Böll gibt in einer vorangestellten Notiz an: »Sollten sich (...) Ähnlichkeiten mit den Praktiken der Bild-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich« und beschrieb die Erzählung später als Pamphlet, das auf die konfliktverstärkende Rolle des Boulevardjournalismus in der öffentlichen Beachtung der Roten Armee Fraktion Bezug nehme. Er selbst hatte sich zuvor als Opfer einer solchen Medienkampagne gesehen und stellt an Katharina Blums Fall das Vorgehen der Presse beispielhaft zur Schau. Die Regisseurin Sapir Heller inszeniert diese Erzählung als temporeiche Verfolgungsjagd, die auf die Nähe des inzwischen allgegenwärtigen Sensationsjournalismus zum heutigen Populismus verweist.

Regie: Sapir Heller
Bühne und Kostüme: Ursula Gaisböck
Musik: Gustavo Strauß
Video: Lion Bischof
Dramaturgie: Lena Wontorra
Licht: Ellen Jaeger
Bühne und Kostüme: Ursula Gaisböck
Musik: Gustavo Strauß
Video: Lion Bischof
Dramaturgie: Lena Wontorra

Dauer: 1 Stunde 35 Minuten ohne Pause

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Schauspiel

Wer hat meinen Vater umgebracht

nach Édouard Louis
aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel

Die autofiktionalen Romane und Erzählungen von Édouard Louis schildern mit großer Intensität, wie Armut, Enge, Ausgrenzung, Homophobie und patriarchale Geschlechterrollen in bestimmten sozialen Schichten zu immer neuen Spiralen der Ausweglosigkeit und Gewalt führen. Dabei gelingt Louis das Kunststück, die Verstricktheit der Opfer und Täter und ihr Ausgeliefertsein an gesellschaftliche Machtstrukturen zu beleuchten, ohne dabei jemals in eine Unschärfe der Unterscheidung verschiedener Formen des Erleidens zu geraten. Auch der Täter ist Opfer – Handelt er aus Hilflosigkeit, Wut oder gesellschaftlich produzierter Autoaggression? – nichtsdestoweniger bleibt er Täter. Und das Opfer bleibt Opfer – selbst dann, wenn es die Täter versteht, wenn es gar in erzwungener Komplizenschaft mit ihnen kooperiert.

In seinem Roman »Wer hat meinen Vater umgebracht« schildert Louis das hochgradig ambivalente Verhältnis zu seinem Vater, der den homosexuellen Sohn ablehnt, sich für ihn schämt, ihn ausliefert und misshandelt und der sein Kind dennoch liebt. Er schildert sein eigenes Erwachsenwerden als Geschichte eines Sohnes, der den Vater abstreifen muss, um leben zu können, und sich doch nichts mehr wünscht, als von ihm gesehen zu werden. Eine Geschichte der Zärtlichkeit und Gewalt, des Selbsthasses und der Anklage, die Lisa Nielebock als intensives und sensibles Kammerspiel zeigt.

Regie: Lisa Nielebock
Bühne: Oliver Helf
Kostüme: Sofia Dorazio Brockhausen
Musik: Thomas Osterhoff
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
Licht: Frank Kraus

1 Stunde 20 Minuten ohne Pause

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Schauspiel

Die Frau vom Meer – Oder: Finden sich Rudimente einer UR-Fischart im menschlichen Gemüt?

nach Henrik Ibsen

Henrik Ibsen hat seine Frauenfiguren sorgfältig mit bürgerlichen Biographien ausgestattet. Die tiefere Herkunft einer Nora, einer Hedda oder einer Ella liegt aber, so könnte man vermuten, jenseits alles Bürgerlichen in einer Art Urkraft oder Naturgewalt, einem elementaren, atavistischen Begehren. So ist auch Ellida, die »Frau vom Meer«, eine Art Mischwesen: halb zweite Ehefrau des früh verwitweten Kleinstadtarztes Dr. Wangel, halb Meereswesen, das sich nach der willenlosen Weite des Ozeans zurücksehnt. Eine Nixe, zerrissen zwischen Freiheit und Bindung. Wie aber, wenn dieser Konflikt in jedem Menschen schlummerte? Sind wir nicht alle ein wenig Fisch? »Eine Fischart bildet ein Urglied in der Entwicklungsreihe des Menschen«, notierte schon Ibsen.

Barbara Bürk, bekannt für den skurrilen Humor ihrer singenden, tanzenden und mitunter bitterböse ins Groteske schwingenden Arbeiten, begibt sich dieses Mal mit tatkräftiger Unterstützung des »nordischen Magus« Ibsen auf die Suche nach der Fischnatur im Menschen.

Regie: Barbara Bürk
Bühne & Kostüme: Anke Grot
Musik: Markus Reschtnefki
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
Licht: Jan Walther
Bewegungscoach / GaGa-Class: Etay Axelroad

ca. 1 Stunde 40 Minuten

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© Birgit Hupfeld
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Schauspiel Frankfurt - Kammerspiele

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Aufführungen / Oper Oper Frankfurt Frankfurt am Main, Willy-Brandt-Platz
Aufführungen / Theater Schauspielhaus Frankfurt Frankfurt am Main, Willy-Brandt-Platz
Aufführungen / Theater Kammerspiele Frankfurt Frankfurt am Main, Neue Mainzerstr. 15
Aufführungen / Show OnTour Musicals
Dinner- & Konzertshow
verschiedene Orte
Aufführungen / Theater Internationales Theater Frankfurt Frankfurt am Main, Hanauer Landstr. 5-7
Aufführungen / Musiktheater Kammeroper Frankfurt Frankfurt am Main, Sternstr. 31
Aufführungen / Kulturveranstaltung Bockenheimer Depot Frankfurt Frankfurt am Main, Bockenheimer Depot
Aufführungen / Theater Stadttheater Aschaffenburg Aschaffenburg, Schlossgasse 8
Aufführungen / Theater Kulturhaus Frankfurt
Die Katakombe
Frankfurt, Pfingstweidstrasse 2
Aufführungen / Tanz TANZPLAN interart projekte Hofheim am Taunus, Kelkheimer Straße 11
Aufführungen / Theater Varieté-Theater PEGASUS Bensheim, Platanenallee 5
Aufführungen / Theater Theater Alte Brücke Frankfurt, Kleine Brückenstraße 5
Aufführungen / Theater Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt, Basaltstraße 23
Aufführungen / Theater Volkstheater Hessen e.V. Frankfurt am Main, Pfingstweidstr. 2

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