Das Museum Folkwang verdankt seinen Ruf den herausragenden Sammlungen zur Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne sowie der Kunst nach 1945. Die Wegbereiter der Moderne sind durch herausragende Bilder von Cézanne, Gauguin und van Gogh vertreten, aber auch die deutsche Romantik (C. D. Friedrich, Carus) sowie Courbet, Daumier, Manet und Renoir sind mit Meisterwerken präsent. Die zahlreichen Werke der deutschen Expressionisten und des Blauen Reiters sind von einzigartiger Qualität. Aus den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts sind vor allem die großformatige amerikanische Farbfeldmalerei (Newman, Rothko, Reinhard, Stella) und das deutsche Informel (Nay, Schumacher, Thieler) zu nennen.
Seit der Gründung des Museums wurden parallel zu Werken der Malerei auch Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken gesammelt. In ihrer Ausrichtung ist die Grafische Sammlung daher der Gemäldesammlung verwandt. Ein wichtiger Sammlungsschwerpunkt liegt auf Werken der Klassischen Moderne, insbesondere des Expressionismus. Die Grafische Sammlung umfasst ca. 12.000 Blatt aus dem 19. und 20. Jahrhundert, rund ein Viertel davon sind Zeichnungen und Aquarelle.
Die Fotografische Sammlung des Museum Folkwang wurde 1978 gegründet, seither wird kontinuierlich gesammelt und ein internationales Ausstellungsprogramm realisiert. Sie zählt zu den herausragenden europäischen Museumssammlungen und umfasst mehr als 55.000 Fotografien.
Das Deutsche Plakat Museum ist einmalig in Deutschland und besitzt eine der größten Spezialsammlungen weltweit: Mehr als 380.000 Plakate aus Politik, Wirtschaft und Kultur zählen heute zu seinem Bestand.
Eine weitere Besonderheit bietet die Sammlung alte und außereuropäische Kunst. Sie umfasst etwa 1.300 Objekte antiker und außereuropäischer Kunst sowie europäischem und außereuropäischem Kunstgewerbe von 4.000 v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert. Hier liegt ein noch ungehobener Schatz, der bislang nur in kleinen Ausschnitten präsentiert werden konnte.
Yusuf Hassan/Blackmass Publishing arbeitet in seiner Dokumentation 50 Years of Hip-Hop (2022) mit Text- und Bildzitaten verschiedenster Protagonist:innen Schwarzer Musik. Das Mit- und Nebeneinander von wechselnden Stilen und Haltungen erzeugt einen assoziativen Teppich, der sich visuell bis in unsere Zeit übersetzt.
Mit Werken von Yusuf Hassan, Hans Eijkelboom, Paul Grund, Dana Lixenberg, Michael Schmidt u. a.
Die Ausstellung zeigt ausgewählte Abschlussarbeiten von Absolvent:innen des Masterstudienprogramms Photography Studies & Practice der Folkwang Universität der Künste. Die beiden Folkwang-Institutionen setzen damit ihre Kooperation fort, die 2016 mit der Reihe Stopover begann.
Keine Bilder zum Träumen
Stern-Reportagen und Filme
Zugespitzt, subjektiv und nicht selten kontrovers berichteten die Französin Marie-Claude Deffarge und der Luxemburger Gordian Troeller aus aller Welt. Sie stehen für einen politischen, zugleich kritischen Journalismus ab den 1950er Jahren. Angesichts der heutigen Krise des Journalismus ist die Neubetrachtung ihres Werks von gesamtgesellschaftlichem Interesse.
Marie-Claude Deffarge (1924–1984) und Gordian Troeller (1917–2003) informierten aus über 70 Ländern der Welt, bevorzugt jedoch aus dem Nahen Osten und dem Globalen Süden. Ihre Reportagen wurden in den 1960er Jahren vor allem im Stern publiziert, ihre späteren Filme im Fernsehen ausgestrahlt. „Wertfrei ist wertlos“ – ein verkürztes, doch treffendes Zitat von Gordian Troeller beschreibt in über 100 internationalen Reportagen und rund 80 Dokumentarfilmen über ein halbes Jahrhundert hinweg ihr Motto.
Das Paar erreichte mit seinen Berichten über Revolutionen, Kulturkämpfe und Menschenrechte ein breites Publikum.
In den letzten 20 Jahren ist das Schaffen von Deffarge & Troeller in der großen Öffentlichkeit in den Hintergrund getreten. Dabei ist die aktuelle Relevanz ihrer Berichterstattung frappierend. Ob politische Konflikte in Iran, Palästina, Somalia, Eritrea oder Kapitalismuskritik und Feminismus: Sie spürten die Ursachen jener Krisen auf, die nach wie vor das Weltgeschehen beeinflussen.
Beide zeigten mit großer Empathie die Lebensrealitäten von Menschen in 55 Ländern, von Japan bis Jemen, vom Senegal bis Peru. Ihre Analysen stießen zum Kern politischer Konfrontationen, interkultureller Spannungen und sozialer Ungleichheit vor, indem sie durch zahllose Beispiele die wirtschaftliche Ausbeutung, ethnozentrische Überheblichkeit und die Unterdrückung der Frauen auf allen Kontinenten offenlegten. In eindrucksvollen Bildern rücken uns die Krisen der Welt nahe, jedoch sind es, wie Deffarge vehement verteidigte, „keine Bilder zum Träumen“.
So rekapituliert die Ausstellung nicht nur die dringendsten weltpolitischen Themen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sondern stellt die markanten Standpunkte der beiden Journalist:innen vor, vom „sinnlosen Anspruch der Objektivität“ zur Kritik des Fortschritts und des Ethnozentrismus.
Im Zentrum dieser Präsentation steht das Archiv von Deffarge & Troeller, das tiefe Einblicke in ihre Arbeit und die damalige Medienlandschaft gibt. Über 100.000 Negative, Diapositive und Abzüge sowie Filme, Tonbänder und Recherchematerialien geben einen vielfältigen Überblick über die Entstehung der Berichte bis zur Rezeption.
Mit der ersten umfassenden Retrospektive, die ihre Foto- und Filmreportagen vereint, ist das Werk der beiden Journalist:innen jetzt wiederzuentdecken.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Centre national de l’audiovisuel (CNA)
Seit Sommer 2019 stellt das Museum Folkwang seine Sammlung in vollständig umgestalteten Räumen vor. Unter dem Leitthema Neue Welten erleben und erfahren Besucherinnen und Besucher die traditionsreiche Sammlung in neuer Gestalt und oftmals aus überraschender Perspektive. Malerei trifft auf Fotografie, Skulptur oder Grafik und geht mit Weltkunst und Plakat bisher ungesehene und inspirierende Konstellationen ein.
Jeder Sammlungsraum ist medien- und epochenübergreifend arrangiert. Im Sinne der Folkwang-Idee von Museumsgründer Karl Ernst Osthaus (1874–1921) treten die Gattungen und unterschiedlichen Sammlungsbereiche in Dialog miteinander. Die Neupräsentation erstreckt sich über den gesamten Sammlungsbereich im Alt- und Neubau des Museums und lädt ein, die Sammlung neu zu entdecken.
Jeder der 24 Räume gruppiert sich um ein sogenanntes Ankerwerk, das einen thematischen Impuls gibt. Alle Räume handeln von Neuanfängen, Aufbrüchen und neuen Zeiten. Der Titel der Präsentation Neue Welten greift somit auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen wie Migration, Bilderflut und Fake News in den Sozialen Medien auf – ein zeitgenössischer Blick auf eine historisch gewachsene Sammlung.
Der Raum Prometheus Bound eröffnet den Rundgang Neue Welten. Er widmet sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit Schöpfungsmythen aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen. Neben Barnett Newmans Gemälde sind mythologische Bezüge wie Max Beckmanns Perseus (1941) oder Albert Renger-Patzschs Fotografie Natterkopf (1925) zu sehen. Von dort aus öffnet sich in Neue Welten ein Parcours, der die Vielfalt und den Reichtum einer die Epochen und Medien, Formate und Themen übergreifenden Sammlung in ihrer Einzigartigkeit vorstellt.
Ausstellungsgespräche für Kinder von 6 bis 12 Jahren
jeweils So, 15 Uhr
Kostenfrei mit Eintrittskarte und Teilnahmesticker, der ab einer Stunde vor Führungsbeginn an der Kasse erhältlich ist. Begrenzte Teilnehmerzahl. Ohne Anmeldung.
In unserem Podcast RADIO FOLKWANG werden alle 14 Tage freitags neue Folgen veröffentlicht. Angelehnt an die Sammlungspräsentation NEUE WELTEN greift jede Folge ein spezielles Thema auf. Kunstwissenschaftler*innen, Künstler*innen und Kunstpädagog*innen aus dem Team der Bildung und Vermittlung stellen Werke der Sammlung vor. Dabei sprechen sie Themen rund um Kunst und Kunstwissenschaft an, zu denen sich viel erzählen lässt, auch ohne, dass man die Kunstwerke sehen kann. Dabei geht es nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern auch eine persönliche Sichtweise auf das jeweilige Thema einzunehmen. Im Dialog treten Kurator*innen des Museums oder externe Gäste hinzu. Musik und von Schauspieler*innen gelesene Texte ergänzen die Kunstbetrachtungen und geben dem Format einen radiohaften Charakter.
RADIO FOLKWANG ist eine Produktion der Bildung und Vermittlung des Museum Folkwang.
Moderation: Peter Daners und Annika Schank
Aufnahmeleitung und Schnitt: Sarah Bockting
Jingle: Alexander Reuter
Sprecher Zitate und literarische Texte: Raphael Westermeier
RADIO FOLKWANG ist kostenfrei auf allen gängigen Podcast-Plattformen zugänglich.
Ort
Museum Folkwang
Online Museumsplatz 1
D-45128 Essen
Online
• Mehr erfahren: Vor, während und nach dem Museumsbesuch
• Special: Herkunft geht uns alle an. Provenienzforschung im Museum Folkwang
• Special: Neue Welten. Die Entdeckung der Sammlung
• Für den schnellen Besuch: 10 Sammlungshighlights kurz vorgestellt
• Interaktive Karte
• Auf Deutsch oder Englisch
Freies WLAN ist im Haus verfügbar.
Mit freundlicher Unterstützung des Kunstring Folkwang e.V., Verein der Freunde des Museum Folkwang
Mit „Neue Welten“ stellt das Museum Folkwang seine Sammlung in vollständig umgestalteten Räumen vor. Jeder Sammlungsraum ist medien- und epochenübergreifend arrangiert und nach einem zentralen Werk der Sammlung benannt. Im Sinne der Folkwang-Idee von Museumgsgründer Karl Ernst Osthaus (1874–1921) treten die Gattungen und unterschiedlichen Sammlungsbereiche in Dialog miteinander. Von den Anfängen der Sammlung mit Hauptwerken von Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Paul Gauguin und den deutschen Expressionisten bis in die Gegenwart öffnet sich der Folkwang-Kosmos aus heutiger Perspektive. Die Präsentation lädt ein, die Sammlung neu zu entdecken.
Statt einer chronologischen Hängung folgt „Neue Welten“ einer thematischen Anordnung. Jeder Raum ist nach einem Ankerwerk benannt, das einen thematischen Impuls gibt. Unter diesen Ankerwerken befinden sich wichtige Gemälde wie „La moisson“ (1889) von Vincent van Gogh, aber auch überraschende Werke wie Claude Kuhns satirisches Plakat „Der Fisch im Schafspelz“ (2011). Alle Räume handeln von Neuanfängen, Aufbrüchen und neuen Zeiten. Der Titel der Präsentation „Neue Welten“ greift somit auch aktuelle gesellschaftspolitische Themen wie Migration, Bilderflut und Fake News in den Sozialen Medien auf. Eröffnet wird ein zeitgenössischer Blick auf die historisch gewachsene Sammlung.
Besuchen Sie das Museum Folkwang mit seiner hervorragenden Sammlung mit internationaler Strahlkraft und abwechslungsreichen Sonderausstellungen.
Die Sammlung umfasst neben Malerei und Skulptur des 19. bis 21. Jahrhunderts auch umfangreiche Bestände von Grafik, Fotografie und Plakat sowie Archäologie, Weltkunst und Kunstgewerbe. Der Eintritt in die ständige Sammlung des Museum Folkwang ist frei.
Hier im Onlineshop können Sie Tickets zu den kostenpflichtigen Sonderausstellungen erwerben.
Darüber hinaus bietet wir Ihnen eine Auswahl unserer Kataloge an.
Das Museum Folkwang verdankt seinen Ruf den herausragenden Sammlungen zur Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts, der klassischen Moderne sowie der Kunst nach 1945. Die Wegbereiter der Moderne sind durch herausragende Bilder von Cézanne, Gauguin und van Gogh vertreten, aber auch die deutsche Romantik (C. D. Friedrich, Carus) sowie Courbet, Daumier, Manet und Renoir sind mit Meisterwerken präsent. Die zahlreichen Werke der deutschen Expressionisten und des Blauen Reiters sind von einzigartiger Qualität. Aus den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts sind vor allem die großformatige amerikanische Farbfeldmalerei (Newman, Rothko, Reinhard, Stella) und das deutsche Informel (Nay, Schumacher, Thieler) zu nennen.
Seit der Gründung des Museums wurden parallel zu Werken der Malerei auch Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken gesammelt. In ihrer Ausrichtung ist die Grafische Sammlung daher der Gemäldesammlung verwandt. Ein wichtiger Sammlungsschwerpunkt liegt auf Werken der Klassischen Moderne, insbesondere des Expressionismus. Die Grafische Sammlung umfasst ca. 12.000 Blatt aus dem 19. und 20. Jahrhundert, rund ein Viertel davon sind Zeichnungen und Aquarelle.
Die Fotografische Sammlung des Museum Folkwang wurde 1978 gegründet, seither wird kontinuierlich gesammelt und ein internationales Ausstellungsprogramm realisiert. Sie zählt zu den herausragenden europäischen Museumssammlungen und umfasst mehr als 55.000 Fotografien.
Das Deutsche Plakat Museum ist einmalig in Deutschland und besitzt eine der größten Spezialsammlungen weltweit: Mehr als 380.000 Plakate aus Politik, Wirtschaft und Kultur zählen heute zu seinem Bestand.
Eine weitere Besonderheit bietet die Sammlung alte und außereuropäische Kunst. Sie umfasst etwa 1.300 Objekte antiker und außereuropäischer Kunst sowie europäischem und außereuropäischem Kunstgewerbe von 4.000 v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert. Hier liegt ein noch ungehobener Schatz, der bislang nur in kleinen Ausschnitten präsentiert werden konnte.